Frauen und Finanzkarriere? Selbstverständlich! 

Wenn man in die Führungsetagen deutscher Finanzunternehmen schaut, fällt schnell auf: Es gibt viel weniger Frauen als Männer. Aber warum eigentlich? Wie kommt frau nach oben? Und wie fühlt es sich dort an? Darüber haben wir mit Fedra Farahani gesprochen, der ersten Frau, die bei tecis zur Regional Managerin aufgestiegen ist.

tecis Zusammenhalt

Fedra, wie bist du zu tecis gekommen?

Aufgewachsen bin ich im Odenwald in der Nähe des berühmten Felsenmeeres. Weil mich das Thema Wirtschaft schon immer interessiert hat, habe ich mein Abitur 2009 mit den Leistungskursen Politik und Wirtschaft sowie Englisch abgelegt und bin anschließend nach Frankfurt gegangen, um dort Wirtschaftswissenschaften zu studieren. Das war genau meins, vor allem das Fach Finanzen mochte ich sehr. Einer meiner Kommilitonen war Ramon Wiesner, mit dem ich schon zu Schulzeiten befreundet war. Er hat auf einer Jobmesse Tobias Leibl kennengelernt und sich sehr schnell für tecis entschieden. Auch mich hat das Konzept sofort überzeugt, deshalb habe ich 2011, also noch während meines Studiums, ebenfalls bei tecis angefangen. Ramon wurde mein Mentor und Tobias meine Führungskraft.

Frauen in der Finanzbranche – was fällt dir zuallererst dazu ein?

Es gibt viel zu wenige, obwohl Frauen richtig gut darin sind!

Was genau meinst du mit „richtig gut“?

Im Wirtschafts-LK in der Schule haben wir etwas über ein Projekt in einem afrikanischen Land gelernt, bei dem Mikrokredite vergeben wurden. Und zwar irgendwann nur noch an die Frauen, weil sich gezeigt hatte, dass sie wesentlich geschickter darin waren, mit dieser vergleichsweise kleinen Summe etwas aufzubauen, das ihnen ihre Existenz sicherte. Ihre Männer haben akzeptiert, dass die Frauen in Finanzdingen das Sagen hatten. Etwas von dieser positiven Grundhaltung in Sachen Frauen und Finanzen brauchen auch wir unbedingt. Ich weiß nicht, ob es am Selbstbild der Frauen hier liegt oder doch daran, dass wir eine besser auf sie zugeschnittene Ansprache brauchen. Auf jeden Fall können sie dasselbe leisten wie ihre männlichen Kollegen.

Klar – das sieht man ja nicht zuletzt an dir: Du bist die erste weibliche Regional Managerin bei tecis. Was brauchtest du, um so weit zu kommen?

Ich bin ein eher lauter Charakter, ziemlich straight – ich mache sehr klar, was ich will und bin für mein Umfeld transparent in meinen Reaktionen. Das sind wichtige Voraussetzungen. Und ich bin sehr motiviert, weil ich ein absoluter Familienmensch bin. Eigene Kinder habe ich noch nicht, aber ich lebe in sehr engem Kontakt zu meinen Eltern, meinen Geschwistern und deren Kindern. Wenn ich mich anstrenge, dann für sie. Meiner Familie soll es an nichts mangeln, dafür arbeite ich.

Gab es bei deiner Karriere Situationen, wo es eine Rolle gespielt hat, dass du eine Frau bist?

Wie überall in der Gesellschaft gibt es auch bei tecis noch einzelne Kollegen, die veraltete Denkmuster pflegen und zum Beispiel glauben, dass sich ein Mann besser zur Führungskraft eignet als eine Frau. Das darf man nicht ernst nehmen. Viel wichtiger ist: Es gibt unendlich viel mehr Menschen bei tecis, die sich dafür starkmachen, dass mehr Frauen in unseren Beruf kommen. Und auch bei den Beratungen setzen wir uns sehr dafür ein, dass Frauen finanziell selbstbestimmt leben können.

Habt ihr denn viele Frauen unter euren Kunden?

Ich würde sagen, das hält sich in etwa die Waage. Spannend finde ich, dass immer mehr Kunden, und nicht nur Frauen, lieber von einer Frau beraten werden wollen. Ich bekomme öfter zu hören, dass wir Frauen empathischer sind und es uns besser gelingt, das Eis zu brechen. Das kann ich natürlich nicht beurteilen, aber es freut mich, dass es so wertgeschätzt wird.

Trotzdem bist du die erste Frau, die bis zur Regional Managerin aufgestiegen ist. Wenn du ganz genau hinschaust: Musstest du dafür mehr leisten als deine Kollegen?

Nein, auf keinen Fall. Bei tecis zählt allein die Leistung. Deshalb haben wir auch keine Gender Pay Gap, trotz unseres immer noch geringen Frauenanteils. Das ist in der freien Wirtschaft ziemlich einmalig. Allerdings werden meine Kollegen und ich in einem anderen Punkt nicht gleichbehandelt. Als ich Regional Managerin geworden bin, wurde das groß gefeiert. Bei meinen männlichen Kollegen, die genauso hart dafür gearbeitet haben, wurde bei Weitem nicht so viel Wirbel um diese Beförderung gemacht. Streng genommen musste ich also sogar weniger leisten, um unternehmensweit bekannt zu werden.

Wie erlebst du das Arbeiten im Team tecis?

Es geht dort zu wie in einer Familie, wir sind eine echte Community. Das macht es für mich so angenehm, anderswo zu referieren: Egal, wo ich bin – es fühlt sich immer an, als sei ich in meinem eigenen Team. Die tecis Leute sind offen und herzlich, wir haben dieselben Themen und die dieselbe Geisteshaltung. Dann spüre ich: Wir gehören zusammen. Mit Ramon Wiesner stehe ich auch privat in engem Austausch, bei tecis ist man füreinander da. Einer der bewegendsten Momente für mich war der, in dem mir Tobias Leibl gesagt hat, dass er Vater wird. Er tat das mit den Worten: „Fedra, du wirst Tante.“

Hast du Tipps für Frauen, die in der Finanzbranche Karriere machen möchten?

Fragt euch zuerst sehr genau: Warum? Ihr müsst euch aktiv für eure Karriere entscheiden, dafür, erfolgreich zu sein – und zwar jeden Morgen aufs Neue. Und dann zieht es durch. Lasst euch von Gegenwind und Rückschlägen nicht verunsichern, die gehören dazu. Bleibt am Ball und verliert nie den Glauben an euch selbst. Denn ihr seid gut in Finanzdingen!

Finanzexpertinnen in Führungspositionen

In Deutschland leben etwa 42 Millionen Frauen und Mädchen zusammen mit rund 41 Millionen Männern und Jungs. Sie stellen also sogar etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung. In den Führungsetagen der Finanzbranche sieht es jedoch ganz anders aus: 2020 waren gerade einmal 10,5 Prozent der Mitglieder in den Vorständen und Geschäftsleitungen der deutschen Banken weiblich, bei den Versicherungsunternehmen waren es 11,8 Prozent. Noch 2009 lagen diese Werte jeweils bei unter 3 Prozent – es tut sich also etwas, aber die Entwicklung geht nur langsam voran. Zum Vergleich: Insgesamt machen Frauen 48 Prozent der Angestellten im deutschen Bankgewerbe aus – aber die meisten von ihnen arbeiten in den Filialen, als Sachbearbeiterinnen und im Kundenservice. Je höher die Hierarchieebene, desto niedriger ist der Anteil an Frauen. Auch in puncto Bezahlung gibt es nach wie vor große Unterschiede: Obwohl Frauen genauso häufig wie Männer das Abitur ablegen und studieren, verdienen sie im Schnitt 18 Prozent weniger. Außer natürlich, sie entscheiden sich für eine Karriere bei tecis.

Weil die Zukunft dir gehört.

Du bist eine echte Powerfrau und willst eine Karriere in der Finanzbranche starten – ohne unfaire Pay-Gaps? Dann bewirb dich bei tecis!

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