Interview mit Branch Manager Julian Krüger über Trading Apps und die Relevanz einer persönlichen Beratung.
Trading Apps sind spezialisiert auf den reinen Wertpapierhandel. Sie bilden damit teilweise ein Depot ab, über welches Anleger klassisch Transaktionen vornehmen. Der Nutzer entrichtet Handelsgebühren und spart hingegen in der Regel ein Depotführungsentgelt und ggf. Beratungskosten. Das macht die Tools gerade für junge Menschen attraktiv. Durch die niedrige Einstiegsbarriere, die spielerische Aufmachung und oft durch Unwissen und mangelnde Transparenz über entsprechende Risiken, steht den Vorteilen jedoch zumeist ein oft unterschätztes Verlustpotenzial gegenüber.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als könnten Anleger mit einer solchen App alles selber erledigen und bräuchten keinen Experten an ihrer Seite. Entscheidend ist jedoch, wie das individuelle Ziel aussieht: Möchte man kurzfristig Spaß haben, dann können sich solche Trading Apps für diejenigen Anleger eignen, die quasi ein Spielgeld übrighaben. Möchte man langfristig ein Vermögen aufbauen, dann könnte die Beratung durch einen Experten die bessere Alternative sein. Gerne vergleiche ich das Thema Geldanlage mit der Medizin: Wenn ich krank bin, dann gehe ich zum Arzt. Dieser untersucht mich, trifft eine Diagnose und zeigt mir Lösungen auf, wieder gesund zu werden. Alternativ könnte ich aber auch ein Gesundheitsmagazin lesen und mich selber heilen. Bei einer Erkältung kann ich das mit Salbeitee möglicherweise hinbekommen. Bei einer kritischen Erkrankung sollte ich auf einen ausgebildeten Experten setzen.
Wenn man lediglich mit kleineren Summen etwas Spaß haben möchte, dann kann man dies mit Trading Apps tun, weil Depotführungskosten entfallen. Wer hingegen ein Vermögen aufbauen möchte, um auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, sollte wissen, was er tut und eine klare Strategie verfolgen, die ihn seinen finanziellen Zielen näherbringt. Beides erfordert in der Regel eine Menge Expertenwissen. Wer dieses Wissen nicht mitbringt, kann den Rat eines Experten für sich nutzen.
Erstens sollten Anleger wissen, wie ihre Ziele genau aussehen. Wieviel Geld wird dafür benötigt? Zweitens muss klar sein, wann dieses Ziel erreicht werden soll. Das Datum sollte so konkret wie möglich sein. Und drittens sollte sich ein Anleger fragen, ob das Ziel wirklich wichtig ist. Wenn also beispielsweise beim Kauf einer Wohnung das Herz nicht emotional reagiert, sollte man das Ziel nicht weiterverfolgen.
Ein professioneller Berater hilft dabei, die für den Anleger passende Strategie zu entwickeln. Denn er weiß, wie sich Risiken mindern und Chancen nutzen lassen – ausgerichtet an der individuellen Anlagenmentalität.
Ein Arzt hat lange studiert und praktische Erfahrungen gesammelt, um seinen Patienten nach bestem Wissen und Gewissen behandeln zu können. Auch Berater müssen über eine fundierte Aus- und Weiterbildung verfügen, um ihre Kunden qualitativ hochwertig zu beraten. Darüber hinaus nehme ich wahr, dass meine Kunden den Dialog von Mensch zu Mensch wünschen. So wie in der Medizin gilt es auch in der Finanzwirtschaft, über emotionale Themen zu sprechen. Bisher kann Google weder einen begründeten und individuellen Finanzplan entwickeln, noch mit dem Anleger über dieses hoch emotionale Thema sprechen.
Zusätzlich kann der Mehrwert eines Beraters darin liegen, den Anleger von emotionalen und weniger intelligenten Kurzschlusshandlungen abzuhalten und so den langfristen Erfolg des Vermögensaufbaus zu ermöglichen.
Du arbeitest hart für dein Geld. Dreh den Spieß doch mal um und
lass dein Geld hart für dich arbeiten.
Vielen Dank für das Gespräch!