Alternative Investmentfonds: Was sie sind und für wen sie sich eignen

Investieren ist dein Ding, du möchtest aber über die gängigen Wege der börsengehandelten Investments hinaus? Mit Alternativen Investmentfonds (AIF) kannst du auch abseits von Börsenschwankungen investieren. Wir verraten dir, welche Arten sowie Chancen und Risiken es gibt, welche Vorteile sie dir bieten können und ob sie auch für deinen Vermögensaufbau geeignet sind.

Alternative Investmentfonds

Das Wichtigste in Kürze 

  • Im Folgenden betrachten wir Alternative Investmentfonds, die nicht-börsennotiert sind. Es handelt sich hierbei um Anlagefonds, die in Sachwerte wie Private Equity oder Immobilien investieren.
  • Sie werden von Fondsgesellschaften verwaltet und von Fondsmanagerinnen und Fondsmanagern, bekannt als AIFM (Alternative Investment Fund Manager), betreut.
  • Über Dachfonds können sich Privatanlegerinnen und Privatanleger schon ab Beträgen von 5.000 Euro beteiligen.

Was sind Alternative Investmentfonds?

In einer Zeit, in der die globale Volatilität anhält und Krisen die Börsenkurse weiterhin beeinflussen, steigt bei vielen der Wunsch nach Investitionsmöglichkeiten außerhalb des Marktes für börsengehandelte Wertpapiere.

Die hier vorgestellten Alternativen Investmentfonds sind Investmentprodukte, die nicht über den traditionellen Börsenhandel abgewickelt werden. Wenn die Börsenkurse aufgrund von emotionalen Faktoren fallen, lässt das Private-Equity-Gesellschaften in der Regel unbeeindruckt. Das kann dabei helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren und Investments nicht aufgrund von Überreaktionen an den Börsen zu verkaufen. Auch kannst du mithilfe Alternativer Investmentfonds das Risiko eines Verlustes streuen und so deinen Vermögensaufbau weiter stabilisieren. Zudem investieren AIF meist in Sachwerte und sind damit den täglich schwankenden Börsenbewertungen nicht unmittelbar ausgesetzt.

So funktionieren Geschlossene Alternative Fonds

So funktionieren Geschlossene Alternative Fonds
So funktionieren Geschlossene Alternative Fonds

AIF sind als Geschlossene Fonds nur für einen bestimmten Zeitraum für Investorinnen und Investoren zugänglich. Diesen Zeitraum nennt man Zeichnungsphase. Zum Ende dieser Phase wird der Fonds geschlossen und eine weitere Investition ist nicht mehr möglich. Danach werden für einen bestimmten Zeitraum keine neuen Investitionen mehr akzeptiert. Die Rückgabe der Anteile und der Verkauf über einen organisierten Markt sind nach einer Beteiligung nicht möglich. Erwerben kann man alternative Fonds direkt beim Anbieter oder über ein Alternatives-Investmentfonds-Management. Dieses zeichnet sich in der Regel durch viel Erfahrung und Expertise im Finanzwesen aus. Wie andere Fondsmanagements auch muss es die Anlagen für den Fonds analysieren, bewerten und deren Entwicklung einschätzen können. Darüber hinaus beteiligt sich das AIF-Management meist auch mit unternehmerischer Erfahrung und Expertise am operativen Geschehen und steht dem Private-Equity- oder Immobilienprojekt unter Umständen beratend zur Seite.

So funktionieren Geschlossene Alternative Fonds

AIF sind als Geschlossene Fonds nur für einen bestimmten Zeitraum für Investorinnen und Investoren zugänglich. Diesen Zeitraum nennt man Zeichnungsphase. Zum Ende dieser Phase wird der Fonds geschlossen und eine weitere Investition ist nicht mehr möglich. Danach werden für einen bestimmten Zeitraum keine neuen Investitionen mehr akzeptiert. Die Rückgabe der Anteile und der Verkauf über einen organisierten Markt sind nach einer Beteiligung nicht möglich. Erwerben kann man alternative Fonds direkt beim Anbieter oder über ein Alternatives-Investmentfonds-Management. Dieses zeichnet sich in der Regel durch viel Erfahrung und Expertise im Finanzwesen aus. Wie andere Fondsmanagements auch muss es die Anlagen für den Fonds analysieren, bewerten und deren Entwicklung einschätzen können. Darüber hinaus beteiligt sich das AIF-Management meist auch mit unternehmerischer Erfahrung und Expertise am operativen Geschehen und steht dem Private-Equity- oder Immobilienprojekt unter Umständen beratend zur Seite.

1. Beteiligungsphase: Mit der Emission beginnen die oder der AIFM (Alternative Investment Fund Managerin oder Manager) Gelder von verschiedenen Anlegerinnen und Anlegern in einem Fonds einzusammeln. Solange in den AIF investiert werden kann, spricht man auch von der „Beteiligungsphase“ oder auch „Zeichnungsphase“. Diese endet zu einem definierten Zeitpunkt oder mit dem Ablauf der vorher festgelegten Vertriebszeit oder dem Erreichen des Investitionsvolumens. Ab dem Zeitpunkt der „Schließung“ können Anlegerinnen und Anleger nicht mehr einsteigen. Die Zeichnungsphasen können in der Regel von wenigen Monaten bis bspw. 2 Jahren andauern.

2. Investitionsphase: Die Investitionsphase kann bereits während der Beteiligungsphase beginnen, dauert jedoch länger an. Die oder der AIFM investiert in den Fonds für eine fest vereinbarte Laufzeit in Private Equity, Immobilien oder andere Sachwerte. Die Anlegerinnen und Anleger erhalten Anteile am Fonds, die für die Laufzeit des Fonds gebunden sind. Eine Rückgabe und der Verkauf an einem organisierten Markt sind nicht möglich. Da AIF eine geplante Laufzeit haben, ist das Management darauf ausgerichtet, die Werte im Fonds aktiv zu steigern und dann wieder am Markt zu verkaufen.

3. Phase nach Laufzeitende:  Mit dem Laufzeitende werden bei einem positiven Verlauf die Assets im Fonds für den Verkauf vorbereitet, schließlich verkauft und die freiwerdenden Gelder werden sukzessive an die Anleger ausgeschüttet.   

Verschiedene Arten Alternativer Investmentfonds

Eine charakteristische Eigenschaft der Alternativen Investmentfonds ist, dass sie nicht börsenkapitalisiert sind. Außerdem investieren sie in der Regel in Sachwerte mit realem Gegenwert. Diese Sachwerte können beispielsweise sein:

Private Equity

Private Equity bezeichnet Anteile an Unternehmen, die nicht an der Börse gehandelt werden. Kommt das Unternehmen später doch an die Börse, hat man als Investorin oder Investor bereits vorher an der Unternehmensentwicklung partizipiert und ist so der breiten Masse einen Schritt voraus. Private-Equity-Fonds werden von spezialisierten Private-Equity-Gesellschaften und deren AIFM verwaltet und gemanagt. Besonders erfolgversprechende, innovative Unternehmen wie Start-ups können hohe Renditen bieten. Sie bergen jedoch auch ein höheres Risiko, sich nicht am Markt zu etablieren. Um das Risiko eines Verlustes zu mindern, diversifiziert ein guter Private-Equity-Fonds sein Unternehmensportfolio. Das bedeutet, dass AIFM nicht nur in erfolgversprechende junge Unternehmen investieren, sondern auch in Unternehmen mit bereits etablierten Geschäftsmodellen. Einige Fonds investieren sogar ausschließlich in bestehende und bewährte Geschäftsmodelle. Durch diese Strategien können Investoren bei richtiger Auswahl, einem positiven Verlauf und mit der passenden Strategie ihren Anteil nach mehreren Jahren im Idealfall mit deutlicher Wertsteigerung ausgezahlt bekommen.

Vor- und Nachteile von AIF gegenüber Offenen Investmentfonds

Vorteile

  • Unabhängigkeit von Börsenschwankungen: Sie sind nicht an aktuelle Aktien- oder Anleihekurse gebunden, sondern laufen nach „eigenen Regeln“. Damit sind sie auch unabhängig von durch emotionale Faktoren beeinflussten Bewertungen an der Börse.
  • Innovativ: Private-Equity-Gesellschaften können an der operativen Wertschöpfung innerhalb der Unternehmen und damit direkt am Unternehmenserfolg partizipieren.
  • Verlängerungsoption: Die Fonds können verlängert werden. Ist die Marktsituation nach Ende der Laufzeit nicht günstig, kann so auf einen besseren Zeitpunkt gewartet werden, um zu liquidieren.
  • Investition abseits der Massen: Von Private-Equity-Fonds über Immobilien bis zu Infrastrukturprojekten: Sie alle bieten dir Zugang zu potenziell hochkarätigen Projekten, die teilweise nur professionellen Investoren wie Family Offices oder Universitätsstiftungen vorbehalten sind.
  • Höhere Renditechancen: Geschlossene Investmentfonds können spezielle Rendite- oder Risikoprofile bieten, um damit im Verhältnis weniger riskante Investments zu marktüblicheren Renditen zu ermöglichen.

Nachteile

  • Laufzeitbindung: Mit dem Beitritt bindest du dein Geld für eine bestimmte Zeit und kannst deinen Anteil nicht frei handeln. Die Verlängerungsoption kann also sowohl von Nachteil sein (ungewisse Bindungsdauer) als auch von Vorteil (s. Vorteile: Verlängerungsoption).
  • Rückzahlungen nicht planbar: Wird der Fonds verlängert, wissen die Anlegerinnen und Anleger nicht, wie lange er verlängert wird und ob bzw. wann sie die Rückzahlungen erhalten werden.
  • Mindestanlagesumme: Es ist immer eine Mindestanlagesumme (auch Mindestzeichnungssumme genannt) erforderlich, die in der Regel zwischen 5.000 und 10.000 Euro liegt. Teilweise lässt sich diese Summer auch über einen verbindlichen Ratensparplan aufbringen.  

Für wen lohnen sich AIF?

Eine Beteiligung an einem Alternativen Investmentfonds eignet sich für alle, die ihr bestehendes Investmentportfolio noch breiter diversifizieren wollen. Sie ist jedoch auch an bestimmte Zugangsvoraussetzungen geknüpft:

  • Vermögensstand: Die Beteiligungssummen für Private-Equity-Fonds liegen teilweise bei mindestens 250.000 Euro.1 Es gibt jedoch Lösungen, die Privatanlegerinnen und Privatanlegern die Möglichkeit bieten, schon ab 5.000 Euro zu investieren.
  • Risikoaffinität: Ein AIF kann jedoch auch mit einem höheren Risiko verbunden sein. Kaufst du Anteile an einem Geschlossenen Fonds, ist dein Geld für die vereinbarte Laufzeit eingeplant. Mit der Expertise des Fondsmanagements (AIFM) wird dein Geld in dieser Zeit gemäß einem spezifischen Rendite-Risko-Profil investiert. Das bietet dir die Chance auf Gewinne und weitere Vorteile. Du kannst dein Investmentportfolio gezielt abrunden, d. h. Stabilität, Ausgewogenheit, Ertragsausschüttungen, steuerliche Aspekte und Wertentwicklungen individuell ausbalancieren. Das Scheitern eines oder mehrerer Projekte bzw. Unternehmen kann allerdings auch bis zum Totalverlust deines Kapitals führen. In so einem Fall erhältst du kein Geld zurück.
  • Langfristige Kapitalbindung: Investitionen in alternativen Anlageklassen sind nicht-börsennotiert, verfügen über geringere Liquidität und über eine feste Laufzeit. Die Laufzeit ist produktspezifisch und kann stark variieren. In der Regel kannst Du von wenigen Jahren bis hin zu beispielsweise 16 Jahren investiert sein.
  • Wissensstand und Erfahrung: Beim Investieren ist es wichtig, auf einen renommierten Produktpartner bzw. Anbieter zurückzugreifen. Die Spezialistinnen und Spezialisten von tecis haben den Überblick über empfehlenswerte Produkte und unterstützen dich professionell bei der bedarfsgerechten Optimierung deines Vermögens.

Lass dich jetzt beraten

Mithilfe der professionellen tecis Beratung hast du die Möglichkeit, in Alternative Investmentfonds zu investieren. Vereinbare jetzt ein kostenloses Erstgespräch und erfahre, welcher Alternative Investmentfonds zu dir passt.

Häufige Fragen zu alternativen Investmentfonds

Alternative Investmentfonds wie Private Equity fallen nicht unter die Richtlinie der Europäischen Union zur Anlage in Wertpapiere. In Deutschland werden sie seit 2013 über das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) reguliert. Eine 100% Sicherheit bietet keine Anlage, das gilt auch für AIF. Durch die geschlossene Struktur ist das maximale Risiko der Verlust der angelegten Beteiligungssumme. Allerdings kann die Sicherheit durch eine breite Diversifizierung erhöht werden. Wichtig ist dabei die Anlagestrategie eines AIF. Zusätzlich legt die AIFM-Richtlinie der Europäischen Union Standards und Regulierungsanforderungen für Fondsgesellschaften und AIFM fest, um die Umsetzung der Anlagestrategie und die Überwachung der Risiken sicherzustellen.

Ob sich offene Immobilienfonds für dich lohnen, hängt von deinen finanziellen Zielen, deiner Risikobereitschaft und deinem Anlagehorizont ab. Generell eignen sich Immobilienfonds als langfristige Investition. Anders als bei geschlossenen Alternative Investmentfonds haben offene Immobilienfonds eine gesetzliche Mindesthaltedauer von 24 Monaten und eine Kündigungsfrist von 12 Monaten. Die empfohlene Haltedauer beträgt in der Regel über 5 Jahre. Geschlossene Immobilienfonds investieren meist in risikoreichere, aber auch renditestärkere Projekte.

AIF werden je nach Vermögensart besteuert sind aber nicht per se höher besteuert als offene Investments. AIF können als Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung, Gewerbebetrieb oder aus Kapitalvermögen versteuer sein. Abgeltungsteuer wird bei Einkünften aus Kapitalerträgen fällig, aber nicht bei Einkünften aus Gewerbebetrieb. Eine pauschale Aussage über die individuelle Steuerhöhe jeder Anlegerin bzw. jedes Anlegers kann nicht getroffen werden.