Fakt ist: Die gesetzliche Rente reicht meistens nicht aus, damit wir unseren Lebensstandard im Alter halten können. Doch wer heute schon Geld für den Ruhestand anlegt, kann in eine finanziell selbstbestimmtere Zukunft blicken. Wir zeigen dir, wie du optimal vorsorgen kannst.
Ob Berufsstartende oder Menschen mitten in den Fünfzigern: Altersvorsorge ist nicht nur für alle relevant, sondern funktioniert auch für jeden Geldbeutel. Wer seinen Lebensstandard im Alter halten will, sollte sich am eigenen Nettogehalt orientieren. Expertinnen und Experten raten, rund zehn Prozent des Nettogehalts für den Ruhestand zu sparen. Und: je früher, desto besser. Doch damit man im Alter finanziell abgesichert ist, sollte man sein Geld gewinnbringend anlegen – und das möglichst diversifiziert. Zudem gilt: Rentensache ist Familiensache. Ein Elternteil geht oft in Vollzeit arbeiten, der oder die andere arbeitet in Teilzeit und kümmert sich um die Kinder. Dadurch hat eine Ehepartnerin oder ein Ehepartner mehr Einkommen und sorgt somit auch mehr vor.
Wichtig: Der- oder diejenige, der oder die in Vollzeit arbeitet, sollte die beruflichen Auszeiten der oder des anderen finanziell ausgleichen.
Einen guten Überblick über deine Vorsorgemöglichkeiten bietet das Drei-Schichten-Modell, welches das deutsche Rentenmodell in drei Schichten abbildet: die Basisvorsorge, die Zusatzvorsorge und die private Zusatzvorsorge. Die gesetzliche Rente erhalten alle, die während ihres Erwerbslebens mindestens fünf Jahre in den Rententopf eingezahlt haben. Klar ist aber: Dieser Baustein allein reicht meistens nicht aus. Wer zusätzlich vorsorgen will, kann das einerseits mithilfe von Staat und Arbeitgeber tun, andererseits zum Beispiel mit privaten Lebens- und Rentenversicherungen, Fonds, Sparplänen oder Immobilien.
Zum Glück musst du nicht alles allein stemmen. Staat und Arbeitgeber bezuschussen deine Altersvorsorge – zum Beispiel durch die bAV, kurz für betriebliche Altersvorsorge. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können einen Teil ihres Bruttogehalts direkt in die bAV einzahlen. Durch eine sogenannte Entgeltumwandlung kannst du zum Beispiel 100 Euro monatlich vom Bruttoeinkommen in die bAV einzahlen und auf diesen Sparbeitrag Steuern sowie Sozialversicherungsbeiträge einsparen. Auf den Sparbetrag gibt es vom Arbeitgeber gemäß dem Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) einen Zuschuss von 15 Prozent, sodass in diesem Fall sogar ein Sparbeitrag von 115 Euro monatlich zusammenkommt. Die Nettobelastung beträgt aber grob nur die Hälfte von den aufgewendeten 100 Euro monatlich, sodass wir hier sogar von einer Systemrendite für diese Sparform sprechen können, noch bevor die Anlage des Geldes in die gewählte Sparform eine Rendite abwirft.
Nicht nur Unternehmen geben etwas dazu, auch der Staat hilft mit. Die Riester-Rente beispielsweise bietet staatliche Förderung: Wer privat vorsorgt, bekommt vom Staat Zulagen und Steuervorteile auf seine Sparbeiträge. Pro Jahr gibt es 175 Euro vom Staat, wenn man mindestens vier Prozent des rentenversicherungspflichtigen Vorjahreseinkommens einzahlt, dazu kommen gegebenenfalls noch Kinderzulagen. Zudem kannst du Riester-Beiträge von der Steuer absetzen, was im besten Fall zu einer Förderung von Zulagen und einer Steuerrückzahlung führt. Ob sich ein Riester-Vertrag lohnt hängt zum einen von deiner individuellen Situation ab und zum anderen von dem gewählten Riester-Produkt, da sich diese in ihren Kostenstrukturen, Risiken und Renditechancen unterscheiden.
Bei der Rürup-Rente gibt es zwar keine Zulagen, aber dafür enorme Steuervorteile. Du kannst momentan 94 Prozent deiner Einzahlungen in die Rürup-Rente steuerlich geltend machen, ab dem Jahr 2025 sogar 100 Prozent. Die Rürup-Rente funktioniert entweder klassisch oder fondsgebunden: Wer sich für die klassische Basisrente entscheidet, hat in der Regel weniger Rendite zu erwarten, aber die eingezahlten Beträge sind zu einem gewissen Prozentsatz sicher. Die fondsgebundene Basisrente dagegen wird in Fonds investiert, kann allerdings bei einem langfristigen Investitionshorizont am Ende mehr abwerfen.
Zielgruppe:
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Nachteile:
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Apropos Fonds: Fondsgebundene Lösungen gibt es in allen drei Schichten und sie sind für Sparerinnen und Sparer dank möglicher höherer Rendite ansprechend. Sie eignen sich vor allem für langfristige orientierte Sparerinnen und Sparer, die Schwankungen der Finanzmärkte aussitzen können. Die monatlichen Sparbeträge fließen nämlich in Fonds, und je nachdem, wie gut oder schlecht diese performen, hast du am Ende mehr oder weniger Geld zur Verfügung.
Welche Vorsorge ist nun die richtige für dich? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Rürup-Rente eignet sich vor allem für Selbstständige sowie Freiberuflerinnen und Freiberufler, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Die Riester-Rente ist durch die Kinderzulagen vor allem bei Familien beliebt. Fondsgebundene Rentenversicherungen aus der dritten Schicht sind vor allem dann sinnvoll, wenn du Geld für einen längeren Zeitraum anlegst – hier musst du also früh genug anfangen zu sparen.
Immobilien gelten grundsätzlich als attraktive Altersvorsorge. Kein Wunder, immerhin gab es aufgrund der Niedrigzinsen günstige Kredite von der Bank. Inzwischen haben die Zinsen wieder angezogen. Das hat zweierlei Effekte auf die Altersvorsorge: Wer sich ein Eigenheim kaufen will, um später mietfrei zu wohnen, muss dafür nun tiefer in die Tasche greifen. Wer dagegen eine Immobilie gekauft hat, um sie später gewinnbringend zu veräußern, konnte bislang aus dem Vollen schöpfen. Allerdings dämpfen die höheren Zinsen die Nachfrage nach Immobilien – und damit womöglich auch den Preisanstieg.
Wer größtmögliche Vielfalt bei der Auswahl seiner Geldanlage wünscht, kann über ein Investmentdepot direkt Anlagen tätigen und beispielsweise Anteile an Investmentfonds erwerben. Das ist in der Regel bereits ab 25 Euro im Monat möglich. Ob aktiv oder passiv gemanagt, Aktien-, Immobilien-, Renten- oder Mischfonds, in Deutschland sind über 8.000 Fonds für Privatanlegerinnen und Privatanleger verfügbar. Die Entwicklung von Fonds ist zwar von den Börsenkursen abhängig, doch Sparerinnen und Sparer können hier in der Regel zeitnah frei über ihr Geld verfügen – anders als bei vielen Versicherungen, bei denen das Geld erst mal für einige Jahrzehnte nicht zugänglich ist. Allerdings gibt es inzwischen auch flexiblere Rentenversicherungen, die Optionen wie Einmalauszahlungen oder Entnahmepläne in der Ansparphase zulassen – zum Beispiel für die Finanzierung eines Studiums, Work an Travel, der Altersteilzeit und so weiter.
Wer Geld investiert, möchte natürlich, dass es sich vermehrt. In Zeiten der Inflation bieten sich zum Beispiel Geldanlagen in Sachwerte an, zu denen Immobilien, Gold oder Aktien, die Anteile an Unternehmen und deren Eigenkapital verbriefen, zählen. Die Preise von Sachwertanlagen tendieren bei Inflation dazu, ebenfalls zu steigen. Das gilt aber nicht immer und für alle Sachwerte gleichermaßen. Preise börsennotierter Anlagen schwanken naturgemäß und könnten so auch in hochinflationärem Umfeld fallen. Dies zeigte sich in diesem Jahr beispielweise bei der zwischenzeitlich negativen Entwicklung des Goldpreises (Stand: Mitte März und Mitte Juli 2022).
Eine entscheidende Rolle nehmen zudem der Anlagezeitraum und die Streuung des angelegten Kapitals ein. Eine vollständige Garantie gibt es bei derartigen Anlagen nicht. Aufgrund der hohen Inflation (Stand August 22) sollte zunächst mit dem persönlichen Vermögensaufbau dem Kaufkraftverlust des eigenen Geldes langfristig entgegengewirkt werden. Wer bereit ist, (Schwankungs-)Risiken einzugehen, kann für gewöhnlich auch mehr Ertrag erwarten. Das hängt dann vor allem vom individuellen Risikoprofil und vom Mindestanlagehorizont ab.
Auch Private Equity kann eine spannende Ergänzung für deinen Vermögensaufbau sein, mit der du eine Geldanlage abseits der Börsen(schwankungen) verfolgen kannst, dafür allerdings auch ein gewisses Einstiegskapital mitbringen musst. Wie du dich mit Private-Equity-Fonds an der Entwicklung von Unternehmen beteiligen kannst, erfährst du im Video:
Ebenfalls für vermögende Kundinnen und Kunden gibt es zudem spezielle Lösungen, die verschiedenste Anlageklassen und Vorteile in Altersvorsorgeprodukten miteinander kombinieren. Damit kann durch Diversifikation das Risiko gesenkt und die Chance auf attraktive Renditen erhöht werden.
Welche Vorsorge sich für dich am besten eignet, solltest du mit einer Beraterin oder einem Berater besprechen. Der Vorteil unserer tecis Finanzberatung: Um passende Produkte anbieten zu können, arbeitet tecis mit einer Vielzahl renommierter Produktpartner zusammen und setzt dabei auf für dich individuell erstellte Altersvorsorgelösungen in der jeweiligen Anlageklasse. Ein kontinuierlicher Prüfungsprozess durch die Spezialistinnen und Spezialisten im Produktbereich garantiert die Aktualität des Portfolios. So stellt tecis sicher, dass bei der Entscheidung für eine passende Altersvorsorge hochwertige Lösungen angeboten werden. Gerne unterstützen wir dich dabei, wichtige Entscheidungen für deine finanzielle Zukunft zu treffen.