Investmentfonds: Alle Infos, Vorteile und Tipps

Vermögensaufbau ist nur was für Ältere oder Wohlhabende? Weit gefehlt. Ob Weltreise, die eigene Immobilie oder der Sprung in die Selbstständigkeit: Je früher du dich mit diesem Thema beschäftigst, desto früher kannst du dir Wünsche erfüllen und dein Leben selbstbestimmt gestalten. Wir zeigen dir, wie du dein Vermögen mithilfe von Investmentfonds planen und aufbauen kannst. Und das bereits mit kleinen monatlichen Beiträgen.

Investmentfonds

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Investmentfonds ist ein professionell verwaltetes Sondervermögen, in das viele Anlegerinnen und Anleger investieren können.
  • Um Risiken zu minimieren, investieren Fonds das Vermögen in viele unterschiedliche Anlagen.
  • Die Geldanlage in Fonds ist bereits ab einem monatlichen Beitrag von 25 Euro möglich. 

Definition: Was sind Investmentfonds?

Ein Fonds oder Investmentfonds bündelt das Geld verschiedener Anlegerinnen und Anleger und kann es, je nach Strategie des Fonds, in eine Vielzahl von Wertpapieren wie Anleihen, Aktien oder Immobilien investieren. Die breite Streuung der Investition soll den Wert des Fonds vor Marktschwankungen schützen. Man spricht in diesem Zusammenhang von diversifizierten Geldanlagen. Oder einfacher ausgedrückt: Wenn eine einzelne Geldanlage an Wert verliert, sind im Fonds grundsätzlich noch genug andere Anlagen, die den Verlust ausgleichen können. Das Risiko des Wertverlusts wird also auf möglichst viele Wertpapiere verteilt. Das Ziel der Investition ist die Vermehrung des Kapitals, damit im Optimalfall alle Sparerinnern und Sparer von einer (hohen) Rendite profitieren.

Vorteile von Investmentfonds

  • Risikostreuung: Das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) regelt in § 206 Abs. 1, dass innerhalb eines Fonds höchstens 10 % des gesamten Vermögens in die Wertpapiere eines Emittenten (Herausgeber von Wertpapieren) investiert werden darf. Dadurch soll ein sogenanntes Klumpenrisiko vermieden werden.
  • Sicherheit: Investmentfonds bieten als Sondervermögen grundsätzlich einen höheren Schutz bei Insolvenz des verwahrenden Instituts.
  • Transparenz: Mindestens zwei mal im Jahr müssen Fondsgesellschaften über die aktuellen Vermögenswerte, alle getätigten Käufe und Verkäufe sowie die Aufteilung des Vermögens auf Branchen, Märkte und Länder informieren. Auch die Fondskosten werden im sogenannten Rechenschaftsbericht ausgewiesen.
  • Flexibilität: In der Regel kannst du deine Anteile innerhalb weniger Bankarbeitstage verkaufen.  
So funktioniert ein Investmentfonds
So funktioniert ein Investmentfonds

Unterschiedliche Arten von Fonds – ein Überblick

Grundsätzlich lassen sich zwei Hauptgruppen von Investmentfonds unterscheiden: aktiv und passiv gemanagte Fonds. Bei den aktiv gemanagten (oder auch klassischen) Fonds überlässt du die Entscheidung über Wertpapierauswahl, deren Gewichtung und das richtige Timing bei Kauf oder Verkauf einem Fondsmanagement-Team. Es beobachtet den Markt, steht in Kontakt mit Unternehmen, bewertet die Analysen von Geschäftsberichten und investiert in Anlagen, von denen es die besten Renditen erwartet. Anlegerinnen und Anleger erhalten dadurch ein professionelles Risikomanagement, das bestrebt ist, durch eine optimale Selektion zu den richtigen Zeitpunkten zu agieren. Ziel ist hierbei in der Regel, einen Referenzindex zu schlagen und dadurch einen Mehrwert zu liefern. Für diese und weitere Leistungen (wie z. B. Wirtschaftsprüfung, Prospekterstellung und administrative Aufgaben) erhält die Fondsgesellschaft von dir als Anlegerin oder Anleger eine jährliche Gebühr. Diese liegt im Schnitt bei 0,5 bis 1,5 % des Fondsvolumens und ist in der Fondsentwicklung bereits eingepreist und abgegolten. Du musst diese Gebühr also nicht noch zusätzlich bzw. gesondert bezahlen.

Möchtest du dir die zusätzlichen Gebühren eines Fondsmanagements sparen, hast du auch die Möglichkeit, deinen Fonds passiv anlegen zu lassen. Die gängigsten passiven Fonds sind ETFs (Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds). ETFs bilden die Wertentwicklung von Marktindizes ab. Wenn du dich beispielsweise für einen ETF entscheidest, der den Deutschen Aktienindex (DAX) exakt nachbildet, investierst du in die 40 Unternehmen, die im DAX gelistet sind. Und zwar immer mit genau der gleichen Gewichtung wie im Index. So managen ETFs sich gewissermaßen „von selbst“ entsprechend dem Index, den sie abbilden. Komplett kostenfrei sind ETFs allerdings auch nicht. In einem DAX ETF sind etwa 0,15 % des Fondsvolumens an Verwaltungsgebühr enthalten. Außerdem fallen im Regelfall bei Kauf und Verkauf Transaktionskosten an. Diese hängen dann vom jeweiligen Handelsplatz ab.

Es gibt verschiedene Fondsarten, die unterschiedliche Bedürfnisse abdecken. Die jeweiligen Vor- und Nachteile müssen im Hinblick auf die individuelle Situation abgewogen werden. Die wichtigsten Fondsarten für private Personen sind:

  • Aktienfonds investieren in Anteile von realen Unternehmen und haben dadurch einen gewissen Sachwertcharakter. Es hängt im Einzelnen von den Geschäftsmodellen der Unternehmen ab, inwieweit sich ein Schutz gegenüber der Inflation ergibt. Konjunkturbedingt können die Kurse von Aktienfonds kurzfristig aber auch starken Schwankungen unterliegen, zum Beispiel in Krisen oder anschließenden Erholungsphasen. Durch eine lange Haltedauer und breite Streuung lässt sich die Sicherheit stark erhöhen.
  • Rentenfonds investieren in verzinsliche Wertpapiere (sogenannte Rentenpapiere oder Anleihen). Die Anlegerinnen und Anleger stellen dem Fonds Kapital zur Verfügung und erhalten dafür Zinsen. Das Risiko ist abhängig von Bonität, Laufzeit und Art der enthaltenen Anleihen.
  • Mischfonds investieren in unterschiedliche Anlagen wie Aktien, Anleihen oder Rohstoffe. Dadurch sind sie sehr flexibel. Das Fondsmanagement kann gut auf Schwankungen reagieren, indem es das Vermögen auf die jeweils aussichtsreichen Bereiche konzentriert.
  • Offene Immobilienfonds können in Gewerbeimmobilien wie Bürogebäude, Hotels oder Einkaufszentren oder in Wohnimmobilien wie Mehrfamilienhäuser investieren. Die Haltefrist beträgt mindestens 24 Monate, der Verkauf der Anteile muss ein Jahr im Voraus angekündigt werden. Risiko und Rendite sind eher gering und schwanken nicht stark. Die Renditeerwartung liegt in der Regel oberhalb des Geldmarktes. 

Vermögensaufbau mit wenig Kapital

Du startest gerade in den Beruf oder hast noch kein großes Finanzpolster aufgebaut? Mit Investmentfonds kannst du trotzdem am internationalen Produktivkapital partizipieren und Vermögen aufbauen. Dafür brauchst du nicht viel Geld und auch kein Expertenwissen. Mit nur 25 Euro im Monat kannst du bereits in Fonds investieren und langfristig von attraktiven Renditen profitieren. Sollte sich deine finanzielle Situation ändern, lassen sich deine Investitionen jederzeit flexibel anpassen.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche Anlagen für dich geeignet sind, hilft dir bei der Auswahl eine ausführliche Beratung, in der deine persönliche Situation analysiert wird.

Tipps zum Fondssparen

  • Diversifiziere: Setze auf Fonds, die das Risiko auf viele Wertpapiere verteilen.
  • Beachte stets die Inflation. Sachwertanlagen können vor ihr schützen.
  • Lass dich beraten! Denn Kapitalanlagen sind komplex. 

Wie sicher sind Investmentfonds?

Pandemie, Wirtschaftskrise, Inflation und kriegerischen Auseinandersetzungen: Wir bewegen uns durch turbulente Zeiten, die auch auf dem Finanzmarkt viel Unsicherheit mit sich bringen. Grundsätzlich haben Investmentfonds gegenüber einzelnen Aktien, Anleihen oder Rohstoffanlagen aber den bereits genannten Vorteil: Sie streuen das Risiko, indem sie in unterschiedliche Wertpapiere und Märkte investieren. Damit kann die Marktschwankung einer Branche durch eine passende Anlage eines stabileren Marktes ausgeglichen werden. Die Risikolast wird auf viele Schultern verteilt und dadurch minimiert. Investmentfonds können damit eine stabile und rentable Möglichkeit darstellen, das eigene Vermögen aufzubauen und gewinnbringend anzulegen.

Eine Garantie gegen Werteinbrüche gibt es natürlich nicht. Und wie sich Märkte entwickeln, kann niemand mit Sicherheit voraussagen. Anlegerinnen und Anleger sollten sich von Schwankungen aber nicht zu schnell verunsichern lassen, sondern langfristig denken. Immerhin war die Rendite des Deutschen Aktienindex (DAX) in den letzten 50 Jahren über einen Haltezeitraum von zwölf Jahren stets positiv. Und das trotz Wirtschaftskrisen und Unsicherheiten.

Zeit als Sicherheit auch bei Fondsanlagen

Wie bei den meisten Investitionen gilt auch beim Anlegen von Geld in Fonds: Die Zeit ist dein bester Freund. Das heißt, je länger der Investitionszeitraum, desto rentabler und stabiler ist grundsätzlich die Entwicklung. Gemeinsam mit deinem Berater oder deiner Beraterin ermittelst du einen Betrag, den du regelmäßig und langfristig einzahlst, um die vollen Vorzüge eines Fonds für dich zu nutzen. Je früher du anfängst zu investieren, desto besser stehen deine Chancen. 

Zeit als Sicherheit
Zeit als Sicherheit

Nur wer ausreichend viel Zeit mit angemessener Rendite kombiniert, wird aus seiner Geldanlage ein Vermögen wachsen lassen können.

Die Sachwertanlage: wertstabil und krisensicher

In unsicheren Krisenzeiten, bei schwächelnder Konjunktur oder hoher Inflation erfreut sich das Sachwertsparen großer Beliebtheit. Dabei wird das Investment in reale Güter getätigt. Viele Sachwertanlagen bestehen aus Immobilien oder Edelmetallen wie Gold oder Platin. Andere Sachwertanlagen sind beispielsweise Land, Rohstoffe, Kunst, Luxusgegenstände oder Raritäten. Auch Aktienfonds gehören zu der Gruppe der sachwertorientierten Anlagen, weil hinter dem Anlagegut ein materieller Wert steckt.

Wenn die Inflation die aktuellen Zinsen übersteigt, verlieren Sachwerte im Gegensatz zu klassischen Zinsanlagen in der Regel nicht so schnell an Wert und Kaufkraft. Damit sind sie stabil und können gerade in Zeiten hoher Inflation bessere Renditechancen als andere Formen der Geldanlage bieten.

Komplett risikolos ist das Sachwertsparen aber nicht. Auch der Wert materieller Güter kann mal stärker schwanken. Der Vorteil dieser Güter ist aber, dass du als Investorin oder Investor einen Eigentumsanteil erhältst und dieser bestehen bleibt. Dies lässt sich am Beispiel der eigenen Immobilie einfach verdeutlichen: Verliert deine Eigentumswohnung am Immobilienmarkt an Wert, kannst du sie weiterhin nutzen und in ihr leben. Der Wertverlust stellt in diesem Fall keine akute Bedrohung dar.

Wie hoch ist die Rendite bei Investmentfonds?

Abhängig von individuellem Profil und finanziellen Wünschen bieten Investmentfonds chancenreiche Anlagemöglichkeiten bei geringer Einstiegshürde und hoher Flexibilität. Die durchschnittliche Rendite ist dabei von Fonds zu Fonds unterschiedlich. Liegt der Ertrag im langfristigen Mittel bei Immobilienfonds bei etwa 2 bis 4 % pro Jahr, kann die Rendite bei Aktienfonds bei vergleichbar langen Anlagehorizonten auf über 7 % steigen.

Auch hier gilt wieder:

  • Je länger der Anlagehorizont, desto besser lassen sich Marktschwankungen nutzen.
  • Je diversifizierter das Depot, desto stabiler können deine Erträge sein.
  • Je geringer das typische Risiko, desto kleiner die erwartbare Rendite (und umgekehrt).
Fondsgruppe
10 Jahre 15 Jahre
20 Jahre 
25 Jahre
30 Jahre
Aktienfonds Deutschland
4,6
8,2
6,5 4,3 6,0
Aktienfonds global
7,3
9,0 6,3 5,2
7,0
Immobilienfonds
2,5
2,4
2,9
3,2
3,6

Wertentwicklung von Fondsgruppen in Prozent pro Jahr (Durchschnittswerte).
Quelle: Wertentwicklung_auf_einen_Blick_2312.pdf (bvi.de)

Der ideelle Mehrwert von Fonds

Die Rendite sollte nicht nur monetär betrachtet werden, sondern kann auch einen ideellen Mehrwert enthalten. Mit deinem Investment gestaltest du nicht nur deine persönliche Zukunft, sondern hast auch Einfluss auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung. So kannst du deine Fonds selbstbestimmt auswählen und damit die Wirtschaftsbereiche selektieren, mit denen du dich identifizierst. Als Anlegerin oder Anleger bist du letztlich mittelbar an den ausgewählten Branchen und den dahinterstehenden Unternehmen beteiligt. Ist Nachhaltigkeit beispielsweise für dich ein wichtiges Thema, kannst du dich mit nachhaltigen Fonds für ein soziales, umweltfreundliches und ökonomisch gerechtes Morgen engagieren. Um entsprechende Ziele voranzutreiben, kann das Fondsmanagement bei den Aktionärsversammlungen von seinem Stimmrecht Gebrauch machen und Einfluss auf die Unternehmensgeschicke nehmen.

In welche Fonds investieren? Vier Schritte zu deiner optimalen Anlagestrategie

Wenn du dich für Fonds als Kapitalanlage interessierst, ist es wichtig, eine für dich passende Anlagestrategie zu entwickeln. Keine Frage, das Thema ist komplex und bedarf einer stetigen Marktbeobachtung. Die Beraterinnen und Berater von tecis helfen dir gerne und ermöglichen dir, am Produktivkapital der Welt teilzuhaben. Heißt konkret: Du bekommst auch was vom Kuchen ab, wenn große Unternehmen Gewinne einfahren.

Bei der Planung betrachten wir gemeinsam den individuellen Lebensabschnitt, um die besten Fonds für deine Situation zu ermitteln. Am Ende erhältst du ein maßgeschneidertes Portfolio, aus dem du die für dich passenden Optionen auswählen kannst.

In vier Schritten zu deinen optimalen Fonds
In vier Schritten zu deinen optimalen Fonds

In unserer kostenlosen Finanzberatung gehen wir auf deine individuelle Situation ein und empfehlen dir die für dich passenden Lösungen.

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Häufige Fragen zu Investmentfonds

Grundsätzlich bieten Investmentfonds eine hohe Sicherheit beim langfristigen Sparen. Zum einen sind sie weitestgehend insolvenzgeschützt. Sollte die Fondsgesellschaft insolvent werden, verlieren die Anlegerinnen und Anleger ihr Kapital in der Regel nicht. Zum anderen wird das Risiko breit gestreut, weil ein Fonds gemäß KAGB rechtlich aus mehreren Anlagen bestehen muss. Der Wert des Fonds wird so vor Marktschwankungen geschützt. Assets, die an Wert verlieren, können durch andere Anlagen des Fonds ausgeglichen werden. Diese Streuung nennt man Diversifikation. 

Die Anlegen von Geld in Fonds ist eine sinnvolle , intelligente und einfache Möglichkeit für einen langfristigen Vermögensaufbau. Entscheidend hierbei ist der Faktor Zeit. Mit Fonds erzielt man in der Regel keine schnellen Gewinne. Man investiert über einen längeren Zeitraum, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.  

Die möglichen Gewinne beim Fondssparen sind sehr unterschiedlich. Prinzipiell können (je nach Fondsart und Zeithorizont) im Schnitt Renditen zwischen 2 und 10 % p. a. erzielt werden.

Die Höhe der Investitionen in Fonds hängt von der persönlichen finanziellen Situation und dem Sparplan ab. Bereits mit Beträgen ab 25 Euro im Monat kann man in einen Fonds investieren. Sollte mehr Geld zur Verfügung stehen, können die Beträge entsprechend angepasst werden. Es ist auch möglich, einen Fonds mit größeren Einmalzahlungen zu besparen. Auch hier gilt: Die Investitionshöhe richtet sich nach der Liquidität der Anlegerin oder des Anlegers.  

Beim Fondssparen ist die Zeit einer der wichtigsten Faktoren, um langfristig ein Vermögen aufzubauen und von Renditen zu profitieren. Deswegen gilt grundsätzlich: Je früher man anfängt, desto besser. 

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist eine bestimmte Art eines Investmentfonds. Er ist börsengehandelt und bildet die Wertentwicklung eines bestimmten Marktindexes ab. Zum Beispiel vom S&P 500 oder DAX 40. Damit managt er sich quasi „von selbst“ und gehört deshalb zu den passiven Fonds. Aktive Investmentfonds werden im Gegensatz dazu von einem Fondsmanagement-Team verwaltet, um für die Anlegerinnen und Anleger möglichst hohe Renditen zu erzielen.