Cyberversicherung für Unternehmen und Selbstständige

Acht von zehn Unternehmen in Deutschland wurden innerhalb eines Jahres Opfer von Cyberangriffen; der Schaden belief sich laut Bitkom auf 267 Milliarden Euro. * Mit der zunehmenden Digitalisierung und der verstärkten Nutzung von Cloud-Diensten wächst auch die Angriffsfläche für Cyberkriminalität. Eine Cyberversicherung kann dabei helfen, existenzbedrohende Schäden zu vermeiden. 

Cyberversicherung – einfach erklärt

  • Eine Cyberversicherung kann Unternehmen und Selbstständige vor den finanziellen Folgen von Cyberangriffen und IT-Ausfällen schützen.
  • Sie kann Eigenschäden und Drittschäden (etwa der Kundschaft) abdecken.
  • Im Falle eines Cyberangriffs kann die Versicherung unter anderem Kosten für Ertragsausfälle und zusätzliche Aufwendungen, die durch den Stillstand des Betriebs entstehen, übernehmen.
  • Der Abschluss einer Cyberversicherung enthebt ein Unternehmen nicht der Verpflichtung, für eine angemessene Sicherheit der Firmen-IT zu sorgen.

Definition: Was ist eine Cyberversicherung?

Mit der Cyberversicherung können Sie Ihr Unternehmen vor finanziellen Verlusten durch Cyberangriffe, Datenverluste oder Datenschutzverletzungen schützen. Die Versicherung übernimmt im Versicherungsfall Schäden, die durch böswillige Angriffe auf IT-Systeme, unberechtigte Zugriffe auf Daten, Verletzungen von datenschutzrechtlichen Vorschriften oder die Installation von Schadprogrammen entstehen. Die Cyberversicherung ist in der digitalen Welt eine essenzielle Absicherung gegen die wachsenden Bedrohungen der Internetkriminalität.

Welche Schäden deckt die Cyberversicherung ab?

  • Eigenschäden: Kosten für Datenrettung, Betriebsunterbrechungen und IT-Forensik.
  • Drittschäden: Übernahme von berechtigten Ansprüchen Dritter (etwa von Kundinnen und Kunden, Lieferantinnen und Lieferanten oder Partner/-innen), z. B. bei Datenschutzverletzungen oder Schäden durch die ungewollte Weitergabe von Schadsoftware. Ausschließlich Vermögensschäden können abgedeckt werden.
  • Erpressungsschäden: Übernahme von Lösegeldzahlungen bei Ransomware-Angriffen (abhängig vom Versicherer).
  • Die Cyberversicherung erbringt dabei je nach Vertrag folgende Serviceleistungen:
  • Rechtliche Unterstützung: Beratung bei Datenschutzverletzungen.
  • PR-Unterstützung: Hilfe durch Expertinnen und Experten bei der Abwendung einer Rufschädigung.
  • Notfallhilfe 24/7: Unterstützung durch Expertinnen und Experten für IT-Sicherheit, Krisenmanagerinnen und -manager sowie durch Akutfall-Hotlines.

Die genauen Leistungen variieren je nach Tarif und Anbieter. Eine Beratung hilft, den für Sie besten Versicherer mit dem optimalen Tarif zu finden.  

Die Cyberversicherung deckt ab: unter anderem Verschlüsselung, Manipulation Datenleser, Laptop-Diebstahl
Die Cyberversicherung deckt ab: unter anderem Verschlüsselung, Manipulation Datenleser, Laptop-Diebstahl

Wann zahlt die Cyberversicherung nicht?

Schäden durch grobe Fahrlässigkeit oder unzureichende Sicherheitsmaßnahmen sind oft in der Versicherung ausgeschlossen, denn die Cyberversicherung kann umfassende und angemessene Cybersicherheitsstrategien nicht ersetzen. Versicherer verlangen deshalb oft Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßige Back-ups, Virenschutz, Firewalls und Updates, um das Risiko zu minimieren. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, kann die Leistung im Schadensfall gekürzt oder verweigert werden.

Nicht abgedeckt sind auch Personen- und Sachschäden, da diese in der Regel nicht durch Cyberangriffe verursacht werden.

Schadensbeispiele für die Cyberversicherung

Hier ein paar typische Beispiele, bei denen die Cyberversicherung greift:

Betriebsunterbrechung durch Distributed-Denial-of-Service(DDoS)-Attacke

Der Online-Shop eines Unternehmens wird durch eine Flut von Anfragen überlastet, wodurch Verkäufe und damit Einnahmen ausbleiben. Die Versicherung kann hier entgangene Gewinne und fortlaufende Kosten ersetzen und so einen Vermögensschaden abfedern.

Verbreitung von Schadsoftware per E-Mail

Ein Unternehmen verschickt versehentlich E-Mails an Kundinnen und Kunden, die mit Schadsoftware infiziert sind. Die Schadsoftware gelangt dadurch in die IT-Systeme der Kundschaft und verursacht dort erhebliche Schäden, z. B. einen Datenverlust oder Systemausfälle. Die Cyberversicherung übernimmt u. a. die Kosten für die Rechtsberatung und für forensische Untersuchungen zum Ursprung der Schadsoftware sowie zur Vorbeugung.

Ransomware-Angriff

Ein Virus verschlüsselt nach dem Öffnen eines schädlichen E-Mail-Anhangs alle Unternehmensdaten. Cyberkriminelle fordern Lösegeld für die Freigabe der Daten. Die Versicherung übernimmt die Kosten für die Datenwiederherstellung und gegebenenfalls das Lösegeld.

Datenleck durch Hackerangriff

Durch einen Trojaner gelangen vertrauliche Daten von Kundinnen und Kunden in die Hände von Unbefugten, die diese veröffentlichen. Die Cyberversicherung deckt rechtliche Kosten und unterstützt bei der Bewältigung des Vertrauensverlusts.

Was kostet die Cyberversicherung?

Die Kosten einer Cyberversicherung für Unternehmen variieren stark und hängen von mehreren Faktoren ab:

  • Branche: Branchen mit sensiblen Daten (z. B. E-Commerce oder Gesundheitswesen) haben höhere Prämien.
  • Unternehmensgröße und Umsatz: Größere Unternehmen zahlen höhere Beiträge, da bei ihnen das Risiko für Cyberangriffe in der Regel höher ist.
  • Versicherungssumme: Hohe Versicherungssummen erhöhen die Prämie.
  • Selbstbeteiligung: Eine höhere Selbstbeteiligung kann die Beiträge senken.
  • Sicherheitsmaßnahmen: Unternehmen mit robusten IT-Sicherheitspraktiken zahlen weniger.
  • Abgedeckte Leistungen: Zusätzliche Deckungen, wie etwa eine PR-Beratung oder eine Beratung durch Expertinnen und Experten für Datenschutz, können die Kosten erhöhen.

Lassen Sie sich am besten von unserem Netzwerk aus Spezialistinnen und Spezialisten beraten, damit die Cyberversicherung passgenau auf Ihr Unternehmen zugeschnitten wird.

Häufig gestellte Fragen zur Cyberversicherung

Eine Cyberversicherung ist für Unternehmen äußerst sinnvoll, denn sie schützt sie vor den finanziellen Folgen von Cyberangriffen, die insbesondere für kleine und mittlere Betriebe existenzbedrohend sein können. 

KMU sind oft Ziele von Cyberangriffen. Deshalb ist eine Cyberversicherung ausgesprochen sinnvoll, um die sensiblen Daten des Unternehmens zu schützen und die Finanzen des Betriebs nicht zu gefährden. Im Grunde sollten alle Unternehmen (auch sehr kleine), die mit jeglicher Art von digitalen Daten arbeiten, den Nutzen einer Cyberversicherung prüfen. So können Sie unter anderem sicher sein, dass Ihr Unternehmen die Vorschriften der DSGVO einhält – denn das wird vor dem Abschluss einer Cyberversicherung überprüft. Ein Beratungsgespräch gibt Aufschluss darüber, in welchem Umfang eine Cyberversicherung für Ihr Unternehmen notwendig ist.

Eine Cyberversicherung ist besonders sinnvoll für Gewerbe, in denen Informationstechnologien wesentlicher Bestandteil der Geschäftsprozesse sind, etwa bei der Entwicklung von Software oder bei der Nutzung elektronischer Logistik. Darüber hinaus kann sie für jedes Unternehmen empfehlenswert sein, das in irgendeiner Form mit dem Internet verbunden ist. Die Versicherung bietet einen individuellen Schutz, der auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten ist.