5 Tipps, die du als Frau bei deiner Altersvorsorge beachten solltest

Die Gender-Pay-Gap, also die Kluft zwischen dem Gehalt der Frauen und der Männer, gehört heute immer noch zu unserer Lebensrealität. Obwohl die Verdienstungleichheit sich bereits verbessert hat, liegt sie immer noch bei 18 %. Im ersten Moment mag das nach wenig klingen, aber im Alter kann sich das drastisch auf deine Rente auswirken. Denn genau wie der Verdienst sind auch die Rentenbezüge von Frauen durchschnittlich deutlich niedriger als bei Männern. So hatten Frauen 2021 im Alter im Durchschnitt 57 % weniger Geld zur Verfügung als Männer. Das kann unter anderem auch daran liegen, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten und öfter in Elternzeit gehen als Männer. Die Voraussetzungen und die Grundlage für eine gute Altersvorsorge sind bei Frauen demnach etwas schwieriger. Wie sich diese Ungleichheiten auch auf deine Rente auswirken und welche Dinge du u.a. noch beachten solltest, zeigen dir unsere fünf Tipps zur Altersvorsorge!

Finantipps Altersvorsorge

1. Falsche Bescheidenheit und Wissenslücken überwinden

Es ist kein Geheimnis, dass deutlich weniger Frauen privat vorsorgen als Männer. Zu viele Frauen verlassen sich bei Finanzthemen immer noch auf ihre Väter oder andere männliche Figuren in ihrem Leben. Häufig ist der Grund dafür die Ansicht, dass Männer stereotypischerweise über mehr Finanzwissen verfügen würden. Außerdem schätzen Frauen laut einer Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung ihr Finanzwissen als geringer ein, als es tatsächlich ist, und trauen sich generell weniger zu als Männer. Über Stereotype sind wir 2024 schon längts hinweg und Unsicherheiten halten uns nicht mehr auf. Also Schluss mit der falschen Bescheidenheit! Heutzutage gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich im Finanzbereich weiterzubilden – von Podcasts, über Bücher, bis hin zur Finanzberatung ist alles dabei. Informiere dich über deine Möglichkeiten innerhalb der Altersvorsorge und nimm das Ruder selbst in die Hand.

2. Private Vorsorge ist ein Muss!

Der Irrtum, dass die gesetzliche Rentenversicherung für ein angenehmes Leben im Alter ausreichen würde, hält sich hartnäckig. Schaut man sich aber das deutsche Rentensystem an, wird deutlich, dass die gesetzliche Rente in der Regel nur als Basis für den Ruhestand dienen kann. In Deutschland besteht das Altersvorsorgesystem für gesetzlich rentenversicherte Personen, z.B. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der freien Wirtschaft, grundsätzlich aus drei Schichten: Die gesetzliche Rentenversicherung (als Pflichtbaustein für rentenversicherungspflichtige Personen) und die Rürup-Rente als zusätzliche Basisvorsorge, die betriebliche Altersvorsorge und die Riester-Rente als optional geförderte Zusatzvorsorge und die privaten Lebens- sowie Rentenversicherungen als ergänzende private Zusatzvorsorge. Diese Vorsorgebausteine können je nach den persönlichen Präferenzen und der individuellen Situation kombiniert und an die persönliche Lebensplanung angepasst werden. Deinen aktuellen Lebensstandard wirst du nur durch eine gesetzliche Rente wohl nicht halten können. Deshalb kommt es bei vielen zu einer Versorgungs- oder Rentenlücke, die noch leichter zur Altersarmut führen kann. Jede fünfte Frau ab 65 Jahren galt 2021 als armutsgefährdet. Kümmere dich also schnellstmöglich um deine private Rentenversicherung.

3. Der beste Zeitpunkt für die Altersvorsorge ist jetzt

Studien haben gezeigt, dass die Lebenserwartung von Frauen fünf Jahre länger ist als die von Männern. Daher müssen sie einen längeren Zeitraum mit ihrer privaten Vorsorge auskommen. Frauen gehen auch durchschnittlich früher in Rente, zahlen damit für einen kürzeren Zeitraum in die Altersvorsorge ein und müssen dementsprechend auch länger von ihren Ersparnissen leben. Wann du damit beginnst dich um deine Altersvorsorge zu kümmern, ist demnach besonders wichtig. Schiebst du das Thema vor dir her, kann es leicht dazu kommen, dass du es komplett aus den Augen verlierst. Wobei du im jungen Alter von einigen Vorteilen profitieren kannst: Die Beiträge, die du investieren müsstest, um deine Rentenlücke zu schließen, sind zumeist deutlich geringer. Und der Zinseszins sorgt zusätzlich dafür, dass dein angelegtes Geld höhere Erträge einbringt. Aber keine Panik, falls du dich noch nicht um deinen Lebensabend gekümmert hast. Auch im Alter von 40 Jahren bleiben dir meist noch über 20 Jahre, um zu sparen und das Ersparte zu vermehren. Es lohnt sich also jederzeit mit der Vorsorge anzufangen!

Altersvorsorge, die perfekt zu dir passt

Altersvorsorge ist vielseitig und sollte entsprechend an jeden individuell angepasst sein. Wir finden wir unter den angebotenen Altersvorsorge-Lösungen unserer über 250 Partnergesellschaften die Produkte, die am besten zu deinen persönlichen Wünschen und Zielen passen.

4. Abhängigkeiten möglichst vermeiden

Frauen überlassen es häufig den Männern in ihrem Leben sich um die Finanzen zu kümmern. Dabei machen sie sich abhängig von ihren Vätern oder Partnern. Aber bei der Altersvorsorge solltest du dich trotzdem nicht auf andere verlassen. Denn Trennungen sind leider nie ausgeschlossen und bei einer Scheidung wirst du dir deine aufgebauten Rentenansprüche meist mit deiner Expartnerin oder deinem Expartner teilen müssen. Darüber hinaus übernehmen Frauen viel häufiger die Kindererziehung, arbeiten gar nicht, in Teilzeit oder nur auf Minijob-Basis. So lassen sich aber kaum Beiträge für die Rentenversicherung ansammeln.

Hinzu kommt, dass bei dem Tod deines Ehemanns oder deines Lebenspartners die Vererbung von Versorgungsansprüchen aus gesetzlichen Systemen nur unter bestimmten Voraussetzungen und meist anteilig erfolgt. Es wird also nur ein prozentualer Anteil der Rentenansprüche vererbt und gegebenenfalls noch weitere Einnahmen angerechnet. Bei privaten Vorsorgeverträgen aus dem oben genannten Drei-Schichten-Modell kommt es auf das jeweilige Produkt und die hinterlegte Bezugsberechtigung an. Da es hier zu einer Vielzahl an Konstellationen kommen kann, beraten wir dich gerne zu deiner optimalen Lösung.

5. Rente bei wichtigen Entscheidungen berücksichtigen

Wenn du gar nicht arbeitest, bist du komplett abhängig von deiner Partnerin oder deinem Partner. Minijobs und Arbeit in Teilzeit sorgen ebenfalls nicht für eine ausreichende Rente. Bei einem Minijob kannst du dich von der Rentenversicherungspflicht befreien lassen. So bekommst du zwar im Moment mehr ausgezahlt, aber dafür wird auch nichts auf dein Rentenkonto zurückgelegt. Also solltest du vorher genau überlegen, welches Arbeitsmodell das richtige für dich und deine Altersvorsorge ist. Bei der Kindererziehung sieht es ähnlich schwierig aus: Kindererziehungszeiten werden von der gesetzlichen Rentenversicherung mit jeweils einem Entgeltpunkt je Jahr der Kindererziehung (max. für 3 Jahre) honoriert. Umgerechnet bringt dir ein Jahr Kindererziehungszeit 39,32 Euro Rente pro Monat. Auch die Kinderbetreuungskosten werden dir keine vernünftige Rente, von der du mehrere Jahre leben könntest, einbringen. Deshalb solltest du vorher mit deiner Partnerin oder deinem Partner absprechen, wer welche Erziehungszeiten nimmt und wie ihr für den Ausgleich sorgt.

Da die gesetzliche Rentenversicherung oftmals kaum für ausreichende Rücklagen im Alter sorgt, ist die private Vorsorge in jeder Lebenssituation sinnvoll. Jedoch sorgen Frauen immer noch deutlich weniger privat vor als Männer, weil sie es sich selbst nicht zutrauen. Oder sie arbeiten wenig bis gar nicht – meist, um sich der Kindererziehung zu widmen. Damit sind sie in Vorsorge- und Finanzfragen häufig von ihren Vätern oder anderen Personen in ihrem Leben abhängig. Nimm deine eigene Altersvorsorge so früh wie möglich selbst in die Hand und löse dich sowohl von der Abhängigkeit durch andere Menschen als auch von deinen Unsicherheiten!

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