Private Krankenversicherung: Mehr Auswahl, mehr Leistung

In der privaten Krankenversicherung lässt sich die Gesundheitsversorgung individuell an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Gegenüber gesetzlich Versicherten sind Privatpatientinnen und -patienten oft im Vorteil bei der Vergabe von Arztterminen oder bei Art und Umfang medizinischer Leistungen. Henrico Sobczak, tecis Vertriebsdirektor für den Bereich Private Krankenversicherung, erklärt, worauf es bei der Gestaltung der persönlichen Gesundheitsversorgung ankommt.

Henrico Sobczak Portraitfoto

Eine private Krankenversicherung ermöglicht oftmals schnellen Zugang zu umfassenden Untersuchungen und Behandlungen. Doch für wen kommt diese Art der Gesundheitsversorgung infrage? 

Der dauernde Juckreiz am Arm nervt, die Magenschmerzen wollen seit Tagen nicht nachlassen und das Gehör war auch schon mal besser – alles Anlässe, eine Fachärztin oder einen Facharzt aufzusuchen, um die Symptome gründlich untersuchen zu lassen. Zeitnah einen Termin zu bekommen ist jedoch oft unmöglich. Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung aus dem Jahr 2020 warten in der gesetzlichen Krankenkasse (GKV) Versicherte darauf im Durchschnitt 25 Tage – Menschen mit privater Krankenversicherung (PKV) im Vergleich dazu nur zwölf. 

Auch in der Praxis bieten sich privat Krankenversicherten Vorteile: Selbst die Kosten für aufwendige Untersuchungen und Therapien werden oftmals übernommen, während gesetzlich Versicherte in vielen Fällen etwas hinzuzahlen oder auf die Behandlung verzichten müssen.

Rund zehn Prozent der Deutschen, die sich aufgrund ihres Gehalts oder ihres Status als Beamtinnen oder Beamte, als Selbstständige oder Studierende privat krankenversichern dürfen, nutzen dieses Privileg. Anders als in der gesetzlichen Krankenversicherung, in der die Kassen sehr ähnliche Leistungen anbieten, haben Versicherte in der PKV die Möglichkeit, den Versicherungsschutz genau auf ihre Bedürfnisse abzustimmen. Alternative Therapieformen wie Homöopathie, der Einsatz moderner Technologien wie Laser, die Unterbringung im Einzelzimmer bei Krankenhausaufenthalten oder eine umfassende Abdeckung von Zahnbehandlungen lassen sich zum Beispiel individuell hinzuwählen. 

Was kostet eine private Krankenversicherung?

In der GKV bemisst sich der Beitrag nach der Höhe des Einkommens. Was eine private Krankenversicherung kostet, hängt dagegen vor allem von persönlichen Faktoren ab: Dazu zählen neben dem Leistungsumfang des gewählten Tarifs insbesondere das Alter und die gesundheitliche Verfassung der zu versichernden Person.

Welche Versicherungsart – gesetzlich oder privat – am besten zu einem passt, lässt sich bei tecis in einem persönlichen Beratungsgespräch herausfinden. Wer sich für die private Variante entscheidet, wird umfassend über die unterschiedlichen Tarife und deren Leistungen informiert. Das liefert die Basis, um eine fundierte Entscheidung über die persönliche Gesundheitsversorgung zu treffen.

„Die private Krankenversicherung lässt mir die Wahl“

Henrico Sobczak hat sich als Vertriebsdirektor bei tecis auf das Thema Krankenversicherung spezialisiert. Im Interview erklärt er, welche Vor- und Nachteile eine private Krankenversicherung bietet und wie im Beratungsprozess aus Hunderten Angeboten der Tarif ermittelt wird, der individuell am besten passt.

Henrico, bei tecis leitest du den Bereich der Spezialistinnen und Spezialisten für private Krankenversicherungen. Wie bist du selbst versichert?

Ich bin seit 24 Jahren privat krankenversichert und sehr froh darüber. Ich weiß genau, welche Leistungen ich für meinen Beitrag erhalte, und kann in der Regel sicher sein, zügig behandelt zu werden. Termine bei ärztlichen Praxen bekomme ich auch zu Zeiten, in denen es mein Kalender zulässt. Einmal im Jahr gehe ich zum Beispiel zu einer umfassenden Vorsorgeuntersuchung – an einem Samstag. Dank meines Status als Privatversicherter ist das kein Problem.

Welche Vorteile hältst du darüber hinaus für besonders wichtig?

In der gesetzlichen Krankenversicherung wird die Behandlung bezahlt, die einfach, wirtschaftlich und zweckmäßig ist. In der privaten Krankenversicherung entscheide ich gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt, welche Behandlungsform die für mich wirkungsvollste und angenehmste ist und wer sie durchführen soll. 

Ein Kunde, der an einer schweren Schuppenflechte leidet, hat dank der über tecis abgeschlossenen privaten Krankenversicherung eine Therapie mit einem Präparat erhalten, die rund 5000 Euro pro Quartal kostet. Die Therapie bei der gesetzlichen Krankenkasse beschränkte sich bis dahin auf Salzbäder, Bestrahlungen mit UV-Licht sowie die Gabe von Kortison – und die Ergebnisse ließen zu wünschen übrig. Inzwischen hat sich die Schuppenflechte deutlich zurückentwickelt, und unser Kunde nimmt wieder voll am gesellschaftlichen Leben teil

Emotionale Geschichten unserer Kundinnen und Kunden

Wie konnte tecis Menschen in schweren Lebenssituationen helfen? Mehr Erfahrungsberichte von Kundinnen und Kunden liest du hier!

Inwieweit bin ich frei in der Gestaltung der Leistung, die ich in Anspruch nehmen möchte?

Ich kann mich für einen Grundschutz entscheiden, der zumeist dem der gesetzlichen Kassen entspricht, habe aber auch die Möglichkeit, Extras zu wählen, die mir wichtig sind – als Brillenträger etwa einen weitergehenden Ersatz für Sehhilfen

Wer hat die Möglichkeit, eine private Vollversicherung abzuschließen?

Etwa zehn Prozent der Deutschen. Dazu zählen in der Regel Beamte, Selbstständige sowie Angestellte mit einem Jahresbruttoeinkommen von derzeit mindestens 69.300 Euro.

Auf welche Unterschiede muss ich achten, wenn ich von der gesetzlichen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung wechsle?

Im gesetzlichen System richtet sich die Beitragshöhe nach dem Einkommen der Versicherten, bei der privaten Krankenversicherung nach dem Leistungsangebot des jeweiligen Tarifs und dem Alter der versicherten Person. Während in der gesetzlichen Krankenkasse Kinder bei einem Elternteil mitversichert sind, müssen privat Versicherte für den Nachwuchs zusätzliche Verträge abschließen. Alle, die das Privileg haben, sich privat versichern zu dürfen, sollten sich ausführlich beraten lassen – und dann entscheiden, welches der beiden Systeme für sie individuell am besten passt und was eine private Krankenversicherung kostet.

Und wenn ich mich daraufhin für das private System entscheide?

Dann geht es mit der Beratung weiter. Bei tecis haben wir Hunderte Tarife im Angebot. Das Produkt ist sehr komplex und der Markt unübersichtlich. Laien erkennen zwar, dass Tarif A das Einbettzimmer sowie die Chefarztbehandlung bezahlt und Tarif B nicht. Und beim Zahnersatz ist klar, dass bei einer PKV eine 60-prozentige Erstattung der Kosten einen höheren Eigenanteil zur Folge hat als eine 90-prozentige Erstattung. Es müssen aber so viele weitere Punkte beachtet werden: Welche Heilmittel zahlt der Versicherer? Wie steht es um die Erstattung von Arzneimitteln? Darf ich die Fachärztin oder den Facharzt ohne Überweisung aufsuchen, oder muss ich immer erst zu meiner Hausärztin oder meinen Hausarzt? Versuch mal, diese Informationen im Internet zu finden und dann zwei Versicherer miteinander zu vergleichen. Eine so weitreichende Entscheidung ohne fundierte Unterstützung zu treffen ist nicht ratsam. 

Wie ermittelt ihr bei tecis die Versicherungen und Tarife, die am besten zu einer Kundin oder einem Kunden passen?

Unterstützt von fast 100 PKV-Spezialistinnen und -Spezialisten gehen die Beraterinnen und Berater mit Interessierten alle relevanten Leistungspunkte durch: Wie möchte ich zum Beispiel im Krankenhaus behandelt und untergebracht werden? Wir sprechen darüber, ob die Versicherung auch für das außereuropäische Ausland gelten soll. Bei Angestellten klären wir ab, wie es mit der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aussieht. Schritt für Schritt ermitteln wir so die persönlichen Bedürfnisse und gleichen diese mit den Tarifen ab. Am Ende machen wir in der Regel drei Angebote. 

Auf welche Leistungsmerkmale sollte man nicht verzichten?

Grundsätzlich gibt es keine allgemeinen Empfehlungen. Das hängt schließlich immer von der individuellen Lebenssituation und den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden ab. Es ist aber durchaus ratsam, beispielsweise Zahnbehandlungen mitzuversichern, denn es kann schnell teuer werden, wenn ich bei zahnärztlichen Behandlungen alles selbst bezahlen muss. Ein angemessenes Krankentagegeld sorgt bei Angestellten und Selbstständigen dafür, dass nicht die Existenz bedroht ist, wenn sie einmal längerfristig ausfallen. In jedem Fall ist meiner Meinung nach der Einschluss eines Optionstarifes empfehlenswert. Der sorgt dafür, dass ich Leistungen, auf die ich heute verzichte – etwa Leistungen für heilpraktische Verfahren –, später problemlos hinzubuchen kann. 

Welche Tarife empfehlt ihr bei tecis?

Ausschließlich solche von Versicherern, die sich bisher gut geschlagen haben und über unseren umfangreichen Produktprüfprozess ermittelt wurden. Wir prüfen sehr genau die Zahlen: Erweist sich eine Gesellschaft als stabil, gehen wir einen Schritt weiter und schauen uns die unterschiedlichen Tarife an. Wie haben sich die Beiträge entwickelt? Wie verlässlich sind die Leistungen? Was steht im Kleingedruckten? Unsere Kundinnen und Kunden müssen sich nur auf das für sie Wesentliche konzentrieren und entscheiden, welche Leistung ihnen welchen Preis wert ist. 

Ab wann sollte ich mich mit einem möglichen Wechsel in die private Krankenversicherung beschäftigen?

Möglichst früh. Wer sich privat krankenversichern möchte, muss eine Gesundheitsprüfung durchlaufen. Versicherungsgesellschaften sind gesetzlich dazu angehalten, besonders vorsichtig zu agieren, und beziehen daher auch möglicherweise ungünstige Krankheitsverläufe in die Kalkulation mit ein. Deshalb ist es ratsam, sich bereits in jungen Jahren mit dem Thema Privatversicherung auseinanderzusetzen, wenn meist noch keine Vorerkrankungen vorliegen. Wer zu diesem Zeitpunkt noch nicht wechseln kann oder möchte, kann für wenige Euro einen Optionstarif oder eine Anwartschaftsversicherung wählen, die später den Zugang zu einer privaten Krankenversicherung ermöglicht.

In der privaten Krankenversicherung bemisst sich der Beitrag vor allem nach dem Alter. Ist das nicht ziemlich riskant, wenn man in Rente geht?

Die private Krankenversicherung kann eine Reihe von Sicherungsmechanismen bieten, damit das nicht zum Problem wird. Einer davon sind Altersrückstellungen: Die Versicherten zahlen heute einen höheren Beitrag, als sie statistisch an Kosten verursachen. Die heutigen Mehreinnahmen verwendet die Versicherungsgesellschaft später, wenn das Krankheitsrisiko höher ist, zur Kostendeckung. Das Ziel ist die Beitragsstabilität. 

Zusätzlich gibt es den obligatorischen Altersentlastungszuschlag. Das ist ein Aufschlag von zehn Prozent des Beitrags, den Versicherer in einzelnen Leistungsbestandteilen erheben und ansparen müssen. Mit dem 60. Geburtstag fällt dieser Zuschlag weg. Geht die Versicherungsnehmerin oder der Versicherungsnehmer in den Ruhestand, wird das angesparte Kapital dafür verwendet, den monatlichen Zahlbeitrag stabil zu halten. Als versicherte Person kann ich wahlweise einen Beitragsentlastungstarif für das Alter abschließen und/oder eine heute mögliche Ersparnis mit Blick auf die späteren Beiträge anlegen. Wer darüber hinaus sicherstellen will, dass sich die Beiträge im Alter gut stemmen lassen, sollte – soweit vorhanden – die monatliche Ersparnis, die sich aus dem Wechsel aus der GKV in die PKV ergibt, zudem anlegen, zum Beispiel über einen Fondssparplan

Was ist, wenn ich eine Familie gründe?

In der privaten Krankenversicherung muss für jede versicherte Person ein separater Beitrag entrichtet werden. Mit ein oder zwei Kindern zahle ich trotz umfangreicher Leistungen dennoch teilweise weniger als in der gesetzlichen Krankenversicherung. Viele private Krankenversicherer bieten zudem während der Elternzeit für den Nachwuchs in den ersten sechs Monaten eine kostenfreie Versicherung an.

Unter welchen Voraussetzungen ist ein Wechsel von der privaten Krankenversicherung in die gesetzliche möglich?

Das Privileg, mich privat zu versichern, verliere ich zum Beispiel, wenn mein Einkommen als angestellte Person unter die Versicherungspflichtgrenze rutscht – etwa, weil ich meine Arbeitsstunden reduziere oder arbeitslos werde. Dann bin ich verpflichtet, in eine gesetzliche Krankenkasse meiner Wahl einzutreten. Voraussetzung ist, dass das 55. Lebensjahr noch nicht vollendet wurde. Entscheidend ist in diesem Punkt als sozialversicherungspflichtige angestellte Person, ob mein Einkommen die jeweils gültige Versicherungspflichtgrenze übersteigt. Wenn das nicht der Fall ist, muss ich zurück in die GKV meiner Wahl.

Wie kann ich Extraleistungen in Anspruch nehmen, obwohl ich im gesetzlichen System versichert bin?

Über private Zusatzversicherungen. Ich rate vor allem dazu, sich über ein ergänzendes Krankentagegeld zu informieren. So lässt sich auch bei langfristigen Erkrankungen oder Arbeitsunfähigkeit in der Regel der Lebensstandard über einen gewissen Zeitraum halten. Habe ich diesen Punkt gelöst, würde ich einen Blick auf die Pflegesituation werfen: Will ich selbstbestimmt gepflegt werden, wird das ohne eine ergänzende Versicherung kaum möglich sein. Auch eine Krankenhauszusatzversicherung kann sinnvoll sein, wenn mir wichtig ist, wie ich in der Klinik untergebracht werde und wer mich dort behandelt.

Nutze die Vorteile einer PKV

Eine private Krankenversicherung bietet dir Wahlfreiheit bei den Leistungen und schnellen Zugang zu umfassenden Gesundheitsangeboten. 

Ganz wichtig: Behalte auch mögliche Nachteile wie die private Kostenabrechnung oder eingeschränkte Wechselmöglichkeiten im Blick und lass dich ausführlich dazu beraten.

Informiere dich jetzt, ob eine private Krankenversicherung für dich infrage kommt!

Vita

Henrico Sobczak Portraitfoto

Über Henrico Sobczak

Henrico Sobczak, Jahrgang 1974, ist Vertriebsdirektor bei tecis und leitet das Team der Spezialistinnen und Spezialisten für private Krankenversicherung. Der frühere Bundeswehrsoldat ist 1996 als Trainee zu tecis gekommen. Dort hat er sich sofort für das Thema Krankenversicherung begeistert und später einen Abschluss als Fachwirt für Versicherungen und Finanzen gemacht. „Ich finde es spannend, Menschen bei der Absicherung ihrer Gesundheit zu unterstützen“, sagt Sobczak. Er hat sich bereits mit 22 Jahren für eine private Krankenversicherung entschieden und eine Anwartschaftsversicherung abgeschlossen. 

Vita

Über Henrico Sobczak

Henrico Sobczak, Jahrgang 1974, ist Vertriebsdirektor bei tecis und leitet das Team der Spezialistinnen und Spezialisten für private Krankenversicherung. Der frühere Bundeswehrsoldat ist 1996 als Trainee zu tecis gekommen. Dort hat er sich sofort für das Thema Krankenversicherung begeistert und später einen Abschluss als Fachwirt für Versicherungen und Finanzen gemacht. „Ich finde es spannend, Menschen bei der Absicherung ihrer Gesundheit zu unterstützen“, sagt Sobczak. Er hat sich bereits mit 22 Jahren für eine private Krankenversicherung entschieden und eine Anwartschaftsversicherung abgeschlossen. 

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