Vermögensaufbau: So findest du die beste Geldanlage

Beim langfristigen Vermögensaufbau ist es wichtig, die passenden Produkte auszuwählen und so zu kombinieren, dass die Mischung zu den persönlichen Bedürfnissen sowie zur Risikoneigung passt und das individuelle Anlageziel erreicht wird. Neben Aktienfonds können Rentenfonds und alternative Investments als Geldanlage ergänzend sinnvoll sein. Jens Busse, Vertriebsdirektor für Investment bei tecis, erklärt im Interview, wie eine kluge Strategie aussehen kann. 

Jens Busse Portraitfoto

Ausdauernd und regelmäßig Geld in Aktienfonds anzulegen bietet die besten Chancen, langfristig Vermögen aufzubauen. 

Im internationalen Vergleich sind die Deutschen besonders eifrige Sparende: Rund elf Prozent ihres Einkommens legten sie 2022 laut Statistischem Bundesamt  beiseite. In Europa sparen nur die Niederländer und die Schweizer mehr. Und die Bundesbürgerinnen und -bürger nutzen beim Thema Geldanlage sinnvollere Möglichkeiten: Immer weniger Menschen deponieren hierzulande ihr Erspartes auf Giro- oder Sparkonten, wo es wenig oder gar keine Zinsen bringt. Stattdessen investieren sie es verstärkt in Anlageformen mit höherer Rendite: 22 Prozent der Teilnehmenden einer Umfrage  gaben zuletzt an, ihr Geld in Investmentfonds zu stecken – 2015 waren es nur 13 Prozent. Das ist eine gute Nachricht, denn allein um die sprunghaft angestiegene Teuerung auszugleichen, musste ein Investment 2023 fast sechs Prozent Rendite abwerfen.

Langfristig sind solche Renditen vor allem mit Aktienanlagen und außerbörslichen Unternehmensbeteiligungen zu erzielen.     Die unterliegen zwar Kursschwankungen an der Börse. Eine kontinuierliche und langfristige Anlage kann das Verlustrisiko aber erheblich senken: Wer über 15 Jahre hinweg  monatlich einen fixen Betrag in die Aktien der wichtigsten 1.500 Unternehmen weltweit investierte, erzielte in den vergangenen 40 Jahren nur in einem einzigen Fall eine leicht negative jährliche Durchschnittsrendite: zwischen 1993 und 2008. In 17 Fällen lag das jährliche Plus hingegen über zehn Prozent. 

Für den langfristigen Vermögensaufbau sind also Disziplin, Durchhaltevermögen und eine kluge Strategie wichtig. Die Auswahl an Produkten ist gewaltig: Fast 8.000 verschiedene offene Fonds  sind in Deutschland zugelassen. Nicht immer müssen es Aktienfonds sein. Spätestens seit Mitte 2023 bieten auch Rentenfonds, die in Anleihen von Staaten und Unternehmen investieren, trotz auch hier bestehender Risiken wieder attraktive Chancen. Hinzu kommen zahlreiche alternative Investments, die als Ergänzung beigemischt werden können. Die Herausforderung besteht darin, sinnvolle Produkte auszuwählen und so zu kombinieren, dass die Mischung zu den persönlichen Bedürfnissen sowie zur Risikoneigung passt und das individuelle Anlageziel erreicht wird. 

„Vermögensaufbau erfordert Ausdauer“

Wer langfristige Anlageziele verfolgt, braucht Disziplin – und die richtige Mischung an Produkten im Depot. Jens Busse, Vertriebsdirektor für Investment bei tecis, entwickelt Anlagestrategien für Kundinnen und Kunden. Im Interview erklärt er, warum eine sorgfältige Planung und eine regelmäßige Kontrolle des Portfolios wichtig sind. 

Jens, das Internet liefert Anlegerinnen und Anlegern jede Menge Investmenttipps. Warum fragen tecis Kundinnen und Kunden trotzdem oftmals lieber ihre Finanzberaterin oder ihren Finanzberater?

Das Angebot im Netz ist tatsächlich überwältigend – gerade in den Social-Media-Kanälen. Die Fülle an Informationen schafft aber auch viel Unsicherheit. Die Themen, die an uns herangetragen werden, sind meist sehr individuell. Wir bieten echten Mehrwert, denn bei uns sitzt immer eine Beraterin oder ein Berater, auf deren oder dessen Erfahrung die Kundinnen und Kunden vertrauen können. 

Warum ist das so wichtig?

Weil es in der Regel nicht bloß um irgendein Produkt geht, das jemand kaufen möchte. Es geht um Financial Planning, also den langfristigen Vermögensaufbau. Wir erklären Kundinnen und Kunden genau, welche Strategien sich bewährt haben und zu ihren individuellen Bedürfnissen passen – und welche eher nicht. 

Mit welchen Wünschen kommen die Menschen auf tecis zu?

Das hängt stark von Alter und Lebenssituation ab: Wir haben frisch gebackene Eltern, die monatlich 50 Euro vom Kindergeld zur Seite legen wollen, damit ihr Nachwuchs mit 18 den Führerschein machen kann. Zu uns kommen aber auch Mittfünfziger, die eine Erbschaft sinnvoll anlegen möchten. Daneben gibt es Fälle, in denen zum Beispiel Angestellte mehr aus ihrem Weihnachtsgeld oder ihrer Gehaltserhöhung machen möchten. Das Geld einfach auf ein Festgeldkonto zu legen ist da oftmals nicht zielführend.

Wie geht man am besten an das Thema Geldanlage heran?

Bei tecis gilt das Prinzip „Know your assets, know your customer“: Ich muss wissen, welche Möglichkeiten der Geldanlage ich in der aktuellen Marktlage empfehlen kann, und ich muss mein Gegenüber gut kennen – um die Produkte zu identifizieren, mit denen sie oder er sich wohlfühlt. Mit einer Finanzplanungssoftware verschaffen wir uns ein genaues Bild von unserer Kundin oder unserem Kunden: von der finanziellen Ausstattung und der bisherigen Investmenterfahrung inklusive der persönlichen Risikoneigung. Anschließend ermitteln wir die optimale persönliche Sparquote. Dafür nehmen wir uns viel Zeit: Von der ersten Idee bis zum konkreten Anlageplan dauert es meist anderthalb bis zwei Stunden. 

Ein großer Teil der Produkte, die du empfiehlst, sind Investmentfonds, die in Aktien investieren. Aktien waren deutschen Anlegerinnen und Anlegern ja lange eher suspekt. Hat sich da in letzter Zeit etwas verändert?

Ja, glücklicherweise. Ich mache meinen Job seit über 20 Jahren. Anfangs sagten mir viele noch: „Das ist mir zu unsicher.“ Diese Skepsis hat nachgelassen.

Woran liegt das?

Vielleicht an der zeitweisen Rückkehr der Inflation: Wer Sachwerte besitzt, kann in solchen Zeiten gegenüber jenen profitieren, die nur auf Zinsen setzen. Besonders gut fahren in der Regel diejenigen, die auf Aktien von Unternehmen mit großer Marktmacht setzen. Ein Konsumgüterkonzern, der Zahnpasta herstellt und verkauft, leidet zum Beispiel in der Regel weniger unter der Inflation, denn Zähne werden immer geputzt. Über Investmentfonds besteht die Möglichkeit, mit solchen teilweise krisenresistenten Aktien Vermögen aufzubauen.

Alle suchen nach der besten Geldanlage ohne Risiko. An der Börse kann es aber auch mal nach unten gehen. Wie vermeide ich es, auf dem Höhepunkt einzusteigen?

Indem du einen Sparplan nutzt, bei dem jeden Monat eine fixe Summe investiert wird. Mit diesem Trick nutzt du zugleich den sogenannten Cost-Average-Effekt: Stehen die Kurse hoch, kaufst du für dein Fixum weniger Anteile. Stehen die Kurse niedrig, erwirbst du automatisch mehr Anteile und profitierst umso stärker in der folgenden Aufschwungphase. Vor allem aber diszipliniert es, regelmäßig einen festen Betrag beiseitezulegen. 

Und wenn ich eine größere Summe investieren möchte, etwa aus dem Verkauf einer Immobilie? 

Dann bietet es sich an, im Rahmen eines sogenannten Kombiplans die Geldanlage über mindestens sechs Monate zu strecken. Den Teil der Summe, der noch nicht eingesetzt wird, parken wir in einem Geldmarktfonds, der momentan pro Jahr immerhin drei Prozent Rendite abwerfen kann.    

In diesem Fall setzt tecis also auf eine Mischung verschiedener Anlageklassen?

Richtig. Entweder kombinieren unsere Beraterinnen und Berater Renten- mit Aktienfonds: Je nach Risikoneigung der Kundin oder des Kunden gewichten sie dabei das eine oder das andere stärker. Oder wir schlagen Mischfonds vor, bei denen der Fondsmanager den Mix der Anlageklassen bestimmt. 

Wie intensiv müssen sich tecis Kundinnen und Kunden um ihr Depot kümmern?

Weniger intensiv, als es die meisten tun. Die Fonds, die unser Produktmanagement zum Vermögensaufbau ausgesucht hat, sind in der Regel eher robust: Sie sollen zwar eine überdurchschnittliche Rendite bringen, aber bei Marktrückgängen nicht nach unten ausreißen. Wir bieten daher Produkte an, deren Wertentwicklung sich über mehrere Jahre zurückverfolgen lässt. Außerdem setzen wir Fonds mit einer klaren Anlagestrategie ein. Wenn man in Aktienfonds investiert, sollte man allerdings in jedem Fall einen Anlagehorizont von mindestens sieben Jahren haben, denn phasenweise kann es an den Börsen auch mal nach unten gehen. 

Wie viel Geld sollte man sinnvollerweise beiseitelegen?

Das ist pauschal schwer zu beantworten: Je nach Einkommen und Lebenssituation können es zwischen 10 und 50 Prozent des verfügbaren Einkommens sein. Weniger als zehn Prozent sind zu wenig, wenn man für die Zukunft einen soliden Kapitalstock bilden möchte. 

Muss ein Depot nicht auch laufend angepasst werden?

Die empfohlenen Anlagevorschläge sind zumeist ausgerichtet auf den von unseren Kundinnen und Kunden gewünschten Anlagehorizont, sodass bei normaler Marktentwicklung keine Anpassung notwendig sein sollte. Da sich aber die Lebenssituation, die individuellen Wünsche oder auch die finanziellen Rahmenbedingungen jederzeit ändern können, stehen wir bei Update-Wünschen unserer Kundschaft selbstverständlich für eine Beratung zur Verfügung. Ein gutes Finanzkonzept sollte sich an die Lebenssituation anpassen und nicht umgekehrt.

Viele Fonds, die tecis empfiehlt, werden aktiv gemanagt – das heißt, Fondsmanager entscheiden, welche Papiere sie kaufen oder verkaufen. Wann rätst du stattdessen zu ETFs, die Indizes wie etwa den Dax abbilden?

Der Mix macht’s. Beide Produktarten haben beim Vermögensaufbau ihre Daseinsberechtigung. Während viele aktiv gemanagte Fonds einen risikoadjustierten Ansatz verfolgen – also das Verhältnis von Rendite zu Risiko verbessern wollen –, soll ein ETF möglichst wenig von seinem Index abweichen. Beide Ansätze verfolgen also grundsätzlich verschiedene Ziele. Die Kunst liegt demnach darin, abhängig von Anlegertyp und Ziel zu entscheiden, wann ich gegebenenfalls nur ein ETF-Portfolio empfehle, wann nur aktiv gemanagte Fonds und wann einen Mix aus beidem.

Wie lässt sich ein Depot, das mit soliden Fonds und ETFs gut ausgestattet ist, noch verfeinern?

Zum Beispiel mit Private-Equity-Fonds, die sich an Unternehmen beteiligen, die nicht an der Börse notiert sind.

Ist das nicht etwas für Superreiche?

Nein. Zusammen mit unseren Produktpartnern ermöglichen wir den Einstieg in diese Anlageklasse bereits ab 5.000 Euro in Form alternativer Investmentfonds. Diese investieren in aussichtsreiche Firmen, die Eigenkapital benötigen, um ihre Geschäfte auszuweiten. Anlegerinnen und Anlegern muss allerdings klar sein, dass das Geld für 15 Jahre festliegt. Daneben bieten unsere Produktpartner eine Anlagemöglichkeit im Versicherungsmantel an, über die nicht nur in Private Equity, sondern auch in andere nicht börsennotierte Anlagemöglichkeiten wie Infrastruktur, erneuerbare Energien oder Unternehmensfinanzierungen investiert werden kann. Vom dritten Quartal 2024 an haben tecis Kundinnen und Kunden zudem die Möglichkeit, ihr Geld in sogenannten ELTIFs anzulegen. Dahinter verbergen sich Fonds mit mittlerem oder langem Anlagehorizont, mit denen man ebenfalls außerbörslich in diverse Anlageklassen investieren kann. Solche Investments sind als Ergänzung eines Portfolios gedacht und sollten nicht mehr als fünf bis zehn Prozent ausmachen.

Einige Menschen, die größere Summen investieren, sorgen sich um die Sicherheit ihres Investments. Was empfiehlst du Anlegerinnen und Anlegern, um das Verlustrisiko zu begrenzen?

Investiert zu bleiben, auch wenn der Markt mal runtergeht. Den idealen Termin zum Ein- oder Ausstieg an der Börse gibt es nach meiner Auffassung nicht. Außerdem ist es extrem wichtig, seine Anlagen zu streuen. Je nach Betrag empfehlen wir, das Geld pro Anlageziel auf bis zu zehn verschiedene Investmentfonds und gegebenenfalls auf eine außerbörsliche Beteiligung oder eine Kapitalanlage-Immobilie zu verteilen. Fährt eine Anlage Verluste ein, können die übrigen das kompensieren.

Legen die Generationen Y und Z eigentlich auf andere Dinge Wert als ältere Anlegerinnen und Anleger?

Vielen jungen Menschen liegt das Thema Nachhaltigkeit am Herzen. Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden klären wir, welche Aspekte ihnen besonders wichtig sind. Je nach Bedürfnis haben wir auch dafür zahlreiche passende Fonds auf unserer Empfehlungsliste. Zugleich neigen jüngere Anlegerinnen und Anleger dazu, kurzfristiger zu agieren. Die durchschnittliche Haltedauer von Aktien lag in den Achtzigerjahren bei über fünf Jahren, heute bei weniger als sechs Monaten.   Ich versuche, meinen Kundinnen und Kunden nahezubringen, dass wir wieder zum Anlageverhalten aus den Achtzigern zurückkehren müssen – und nicht auf jeden vermeintlich heißen Tipp einsteigen. Vermögensaufbau erfordert Ausdauer.

Vermögensaufbau: Erstelle deinen individuellen Plan!

Egal, in welcher Lebenssituation du dich gerade befindest: Die Geldanlage, für die du dich entscheidest, sollte genau auf deine Bedürfnisse abgestimmt sein.  

Informiere dich jetzt über die für dich passenden Angebote zum langfristigen Vermögensaufbau! 

Vita

Jens Busse Portraitfoto

Über Jens Busse

Der Diplom-Wirtschaftsingenieur, Jahrgang 1977, ist Vertriebsdirektor für Investment bei tecis. Seit 2003 berät er von Hannover aus Kundinnen und Kunden in Finanzfragen, seit Mitte 2021 entwickelt er zudem für tecis Vertriebsstrategien für Vermögensmanagement und unterstützt mit seinem Team aus Investmentspezialisten die Beraterinnen und Berater. Über seinen Antrieb sagt Jens: „Ich möchte Menschen vermögender machen.“ Schon als Schüler erstellte er mithilfe von Videotext und einem 386er-PC Kurshistorien von Aktien. Nach dem Studium stieß er als Praktikant zu tecis und entwickelte sich kontinuierlich weiter. „Ich habe noch nicht ein einziges Mal meine Arbeitsstunden gezählt“, sagt Jens, „weil mir mein Job einfach unglaublich viel Spaß macht.“ 

Vita

Über Jens Busse

Der Diplom-Wirtschaftsingenieur, Jahrgang 1977, ist Vertriebsdirektor für Investment bei tecis. Seit 2003 berät er von Hannover aus Kundinnen und Kunden in Finanzfragen, seit Mitte 2021 entwickelt er zudem für tecis Vertriebsstrategien für Vermögensmanagement und unterstützt mit seinem Team aus Investmentspezialisten die Beraterinnen und Berater. Über seinen Antrieb sagt Jens: „Ich möchte Menschen vermögender machen.“ Schon als Schüler erstellte er mithilfe von Videotext und einem 386er-PC Kurshistorien von Aktien. Nach dem Studium stieß er als Praktikant zu tecis und entwickelte sich kontinuierlich weiter. „Ich habe noch nicht ein einziges Mal meine Arbeitsstunden gezählt“, sagt Jens, „weil mir mein Job einfach unglaublich viel Spaß macht.“