Was sich 2026 für dich ändert – Alltag, Arbeit & Finanzen
Auch 2026 bringt wieder viele Neuerungen – in deinem Alltag, bei deinen Finanzen und für deine Zukunft. Hier erfährst du auf einen Blick, was sich ändert und wie du Chancen für dich nutzen kannst.
Mehrwertsteuersenkung in der Gastronomie
Ab 2026 gilt dauerhaft der reduzierte Mehrwertsteuersatz von 7 Prozent auf Speisen. Davon profitieren Restaurants, Bäckereien, Catering-Anbieter sowie Kitas und Schulen. Ob Betriebe die Entlastung an Gäste weitergeben, bleibt allerdings offen.
Energie
Strom wird günstiger
Die Energiewende soll 2026 sozial ausgewogener gestaltet werden. Der Staat investiert daher rund 6,5 Milliarden Euro in die Stromnetze. Dadurch sinken die Netzentgelte um etwa 16 Prozent. Insgesamt bedeutet das eine Entlastung von rund zehn Milliarden Euro – deine Stromrechnung könnte also deutlich niedriger ausfallen.
Für einen Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden kann die Entlastung durch die niedrigeren Netzentgelte laut Bundesregierung rund 100 Euro pro Jahr betragen. Wie hoch die Ersparnis im Einzelfall ist, hängt jedoch von mehreren Faktoren ab – etwa davon, in welchem Verteilnetz du wohnst, wie und wann du Strom verbrauchst, wie groß und gedämmt dein Zuhause ist oder ob du beispielsweise eine Wärmepumpe nutzt.
Gas bleibt langfristig teuer
Die gute Nachricht zuerst: Die Gasspeicherumlage entfällt – das entlastet Haushalte. Gleichzeitig steigen 2026 die Gasnetzentgelte im Schnitt um 0,34 Cent pro kWh – bei 15.000 kWh sind das rund 51 Euro Mehrkosten im Jahr.
Langfristig dürfte Gas sogar noch teurer werden. Viele Anbieter planen, ihre Gasnetze in den kommenden Jahren auf grüne Gase umzurüsten oder ganz stillzulegen: Laut einer Umfrage des Verbands kommunaler Unternehmen erwägt fast jedes fünfte Stadtwerk diesen Schritt, 46 Prozent prüfen ihn derzeit noch. Das bedeutet: Für die verbleibenden Kundinnen und Kunden wird die Umlage für den Betrieb der Netze teurer – und folglich auch der Gaspreis.
Zusätzlich treibt der CO₂-Preis die Kosten nach oben. Ab 2026 soll er frei gehandelt werden und könnte dann bis zu 65 Euro pro Tonne erreichen.
Tipp: Vergleiche regelmäßig deine Strom- und Gastarife. Wenn dein Anbieter sinkende Umlagen weitergibt, kannst du 2026 spürbar sparen.
Photovoltaik: Neue Pflichten und Chancen ab 2026
In vielen Bundesländern gilt bereits eine Solardachpflicht bei Neubauten oder größeren Dachsanierungen. In Nordrhein-Westfalen – dem bevölkerungsreichsten Bundesland – besteht die Pflicht für Neubauten bereits und gilt für alle neuen Wohn- und Nichtwohngebäude. Ab dem 1. Januar 2026 wird sie zusätzlich auf die vollständige Erneuerung der äußeren Dachschicht – der sogenannten Dachhaut – bestehender Gebäude ausgeweitet.
Damit wird der Ausbau der Solarenergie in NRW und anderen Bundesländern noch stärker vorangetrieben – ein weiterer Schritt hin zu einer nachhaltigeren Energieversorgung.
Rente
Zum 1. Juli 2026 dürfen Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich mit einer Erhöhung von rund 3,4 Prozent rechnen – das zeigen aktuelle Modellrechnungen aus dem Rentenversicherungsbericht. Wie hoch die Anpassung genau ausfällt, hängt – wie jedes Jahr – von der Lohnentwicklung, dem Beitragsverlauf und dem Verhältnis von Rentnerinnen und Rentnern zu Beitragszahlenden ab.
Beiträge zur Altersvorsorge – ob in die gesetzliche, betriebliche oder private Rente – werden weiterhin steuerlich gefördert. Eine vollständige Absetzbarkeit aller Vorsorgeaufwendungen ist im Gespräch, aber noch nicht endgültig beschlossen.
Aktivrente: Arbeiten im Alter wird attraktiver
Ab dem 1. Januar 2026 tritt die sogenannte Aktivrente in Kraft. Sie soll Menschen ermutigen, auch nach Erreichen der Regelaltersgrenze weiterzuarbeiten – ohne steuerliche Nachteile. Wer möchte, kann künftig bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuverdienen.
Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung bleiben dabei bestehen. Die neue Regelung gilt für Arbeitnehmerinnen und -nehmer, die die Regelaltersgrenze erreicht haben – Selbstständige und Frührentnerinnen und -rentner sind derzeit noch ausgeschlossen.
Neue Beitragsgrenzen ab 2026
Ab 2026 steigen die Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung – also die Einkommensgrenzen, bis zu denen Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung erhoben werden.
- In der Kranken- und Pflegeversicherung liegt die Grenze künftig bei 5.812,50 Euro im Monat (bzw. 69.750 Euro im Jahr).
- In der Rentenversicherung steigt sie auf 8.450 Euro im Monat.
- Die Versicherungspflichtgrenze – also die Einkommensgrenze, ab der du in die private Krankenversicherung wechseln kannst – erhöht sich auf 6.450 Euro monatlich (bzw. 77.400 Euro im Jahr).
Damit werden gutverdienende Arbeitnehmerinnen und -nehmer etwas stärker belastet, während die sozialen Sicherungssysteme langfristig stabilisiert werden.
Digitales Meldeverfahren ab 2026
Ab 2026 gilt für die private Krankenversicherung ein neues digitales Meldeverfahren. Künftig übermitteln private Kranken- und Pflegeversicherer die Beitragsdaten elektronisch an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt). Grundlage ist ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums vom 3. Juni 2025, das den Datenaustausch zwischen Versicherern, Arbeitgebern und Finanzverwaltung neu regelt.
Kfz-Versicherungsbeiträge ändern sich
Für das Jahr 2026 hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) neue Typ- und Regionalklassen veröffentlicht. Das bedeutet: Für rund 5,9 Millionen Fahrzeuge steigen die Einstufungen, während etwa 4,5 Millionen Fahrzeughalterinnen und -halter von niedrigeren Beiträgen profitieren.
Besonders häufig betroffen sind SUVs und Oberklassemodelle, die tendenziell höhere Reparaturkosten verursachen. Kompakte und verbrauchsarme Fahrzeuge schneiden dagegen oft günstiger ab.
Tipp: Ein Versicherungsvergleich lohnt sich jetzt besonders – viele Verträge lassen sich bis zum 30. November 2025 kündigen oder wechseln. So sicherst du dir für das neue Jahr die besten Konditionen.
Arbeit & Soziales
Neuer Wehrdienst
Union und SPD haben sich auf den Neuen Wehrdienst geeinigt. Er soll zum 1. Januar 2026 starten und setzt zunächst auf Freiwilligkeit. Alle 18-Jährigen erhalten dafür einen Fragebogen zur Wehrerfassung – für Männer verpflichtend, für Frauen freiwillig; maßgeblich ist der Geschlechtseintrag.
Ab Mitte 2027 beginnt schrittweise die Musterung ganzer Jahrgänge, um die Wehrfähigkeit besser einzuschätzen. Ziel ist es, die Bundeswehr bis 2035 personell deutlich zu stärken. Wer sich freiwillig für den Dienst entscheidet, erhält eine moderne Ausbildung und eine Vergütung von mindestens 2.600 Euro brutto im Monat, ab zwölf Monaten rund 2.700 Euro inklusive Unterkunft.
Wird der anvisierte Personalaufwuchs nicht erreicht, kann der Bundestag eine „Bedarfswehrpflicht“ beschließen – ein verpflichtender Dienst, der jedoch nur im Notfall aktiviert wird und keine Rückkehr zur früheren Wehrpflicht darstellt.
Mehr Transparenz bei Gehältern
Bis Juni 2026 soll die EU-Richtlinie zur Entgelttransparenz in deutsches Recht umgesetzt werden. Ziel ist es, dass Unternehmen künftig transparenter über Gehaltsstrukturen informieren – zum Beispiel, indem Bewerberinnen und Bewerber schon im Auswahlprozess mehr Auskunft über Vergütung und Gehaltskriterien erhalten.
Noch befindet sich das Vorhaben in der politischen Abstimmung. Fest steht aber: Mehr Transparenz bei Gehältern hilft dir, den Markt besser einzuschätzen und fair zu verhandeln.
Neue Grundsicherung geplant
Die Bundesregierung plant, das bisherige Bürgergeld ab 2026 durch eine neue Grundsicherung für Arbeitssuchende zu ersetzen. Noch befindet sich das Vorhaben in der politischen Abstimmung, konkrete Gesetzestexte liegen bislang nicht vor.
Nach bisherigen Informationen sollen die Regelsätze für Alleinstehende zunächst bei rund 563 Euro monatlich bleiben. Gleichzeitig sind strengere Mitwirkungspflichten und ausgeweitete Vermögensprüfungen im Gespräch. Ziel der Reform ist es, Arbeitsanreize zu erhöhen und berufliche Weiterbildung stärker zu fördern.
Digitale Entsendebescheinigungen ab 2026
Ab dem 1. Januar 2026 wird das Verfahren für die Entsendung von Mitarbeitenden ins Ausland vollständig digitalisiert. Unternehmen, die Beschäftigte im Rahmen ihrer Arbeit in Länder mit einem Sozialversicherungsabkommen entsenden, müssen die Entsendebescheinigung künftig elektronisch beantragen und übermitteln – etwa über ein zertifiziertes Entgeltabrechnungsprogramm oder über die zentrale Online-Plattform der deutschen Sozialversicherungsträger.
Damit wird das digitale Verfahren, das für EU- und EWR-Staaten bereits gilt, nun auch auf weitere Abkommensstaaten ausgeweitet. Ziel ist es, Bürokratie abzubauen, Prozesse zu beschleunigen und Unternehmen zu entlasten.
Mobilität
Deutschlandticket wird teurer
Ab Frühjahr 2026 steigt der Preis für das Deutschlandticket von derzeit 58 Euro auf 63 Euro pro Monat. Damit reagiert der Bund auf gestiegene Betriebskosten im Nahverkehr und eine höhere Finanzierungslast der Länder. Trotz der Preiserhöhung bleibt das Ticket für viele Pendlerinnen und Pendler die günstigste Möglichkeit, bundesweit Bus und Bahn zu nutzen.
Pendlerpauschale steigt
Ab 1. Januar 2026 steigt die Pendlerpauschale dauerhaft auf 38 Cent pro Kilometer – und das bereits ab dem ersten Kilometer. Bedeutet für dich: mehr Entlastung, besonders wenn du täglich pendelst oder auf dem Land lebst.
Ein Beispiel:
Wenn du 10 Kilometer zur Arbeit fährst, erhöht sich ab dem 1. Januar 2026 deine absetzbare Entfernungspauschale um etwa 176 Euro pro Jahr — vorausgesetzt, deine sonstigen beruflichen Kosten, die du steuerlich geltend machen kannst, übersteigen bereits den Pauschbetrag. Bei 20 Kilometern Arbeitsweg könnten es rund 352 Euro mehr sein. Selbst bei einem kurzen Arbeitsweg von 5 Kilometern kannst du künftig 418 Euro ansetzen – 88 Euro mehr als bisher.
Tanken wird teurer
Ab 2026 steigt der CO₂-Preis für Benzin und Diesel deutlich an – er soll dann zwischen 55 und 65 Euro pro Tonne CO₂ liegen. Das verteuert den Kraftstoffpreis je nach Entwicklung um rund 16 bis 19 Cent pro Liter, so aktuelle Schätzungen von Umwelt- und Verbraucherverbänden.
Tipp: Vergleiche die Preise vor dem Tanken – z. B. über Apps wie clever-tanken.de. Am günstigsten tankst du meist abends zwischen 18 und 22 Uhr.
Neue Mautregeln für emissionsfreie Nutzfahrzeuge
Ab 1. Januar 2026 endet die vollständige Mautbefreiung für emissionsfreie Lkw. Stattdessen gilt ein um 75 % reduzierter Mautteilsatz für die Infrastrukturkosten, zuzüglich der Mautanteile für Lärm und Luftverschmutzung.
Ausgenommen bleiben emissionsfreie Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis 4,25 Tonnen – sie bleiben dauerhaft komplett mautfrei.
Finanzen
Mindestlohn steigt
Ab dem 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro pro Stunde. Das bringt Beschäftigten mehr Einkommen – für Unternehmen bedeutet es jedoch höhere Personalkosten.
Was heißt das für dich konkret?
• Wenn du in einem Minijob arbeitest, kann sich die maximale Stundenzahl ändern, damit die monatliche Verdienstgrenze von derzeit 538 Euro weiterhin eingehalten wird.
• In Teilzeit oder Vollzeit bekommst du mehr Netto und damit zusätzlichen Spielraum für Rücklagen, Freizeit oder Investments.
• Arbeitgeberinnen und -geber müssen höhere Löhne einplanen, was langfristig auch zu steigenden Preisen führen kann. Plane daher mit einem kleinen Budget-Puffer.
Steuerliche Entlastungen für Familien & Ehrenamt
- Der Grundfreibetrag in der Einkommensteuer steigt von derzeit 12.096 Euro auf 12.348 Euro.
- Der Kinderfreibetrag wird angehoben und beträgt ab 2026 9.756 Euro pro Kind (bei Zusammenveranlagung beider Elternteile).
- Das Kindergeld soll voraussichtlich auf 259 Euro pro Monat steigen.
- Die Freigrenze für den Solidaritätszuschlag („Soli“) wird erhöht – viele Haushalte zahlen ihn künftig gar nicht mehr.
- Die Übungsleiterpauschale wird auf rund 3.300 Euro pro Jahr angehoben, die Ehrenamtspauschale auf etwa 960 Euro.
Damit werden Familien, Alleinstehende und ehrenamtlich Engagierte entlastet und erhalten mehr Spielraum für Rücklagen oder sinnvolle Investitionen.
Regulierung & Digitalisierung
Elektronische Akte in der Justiz
Das Bundesjustizministerium plant, ab 1. Januar 2026 die elektronische Akte (E-Akte) in der Justiz flächendeckend einzuführen. Ziel ist, Gerichtsverfahren schneller, effizienter und transparenter zu gestalten. Papierakten sollen damit weitgehend der Vergangenheit angehören – nur in Ausnahmefällen dürfen Gerichte weiterhin analog arbeiten.
- Finanzen & Steuern:
Nutze höhere Freibeträge, mehr Kindergeld und neue Vorteile fürs Ehrenamt.
- Job & Einkommen:
Behalte die neuen Transparenzregeln und den steigenden Mindestlohn im Blick – das kann sich auf dein Gehalt auswirken. - Energie & Alltag:
Wegfall der Gasspeicherumlage, günstigere Stromnetzentgelte und steigende CO₂-Kosten – jetzt lohnt sich ein Tarifcheck besonders. - Zukunft & Investments:
Nachhaltige Anlagen und steuerliche Entlastungen eröffnen neue Chancen für deinen Vermögensaufbau.
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